IS-Rückkehrerin Monika K. in Frankfurt festgenommen

Mit Monika K. ist eine weitere IS-Rückkehrerin aus Deutschland verhaftet worden. Die mutmaßliche Islamistin wurde am Flughafen in Frankfurt festgenommen.

Die IS-Rückkehrerin Monika K. ist am Freitag bei ihrer Einreise am Flughafen Frankfurt am Main durch Beamte der Bundespolizei und des Polizeipräsidiums Hagen festgenommen worden. Am Samstag wurde die deutsche Staatsangehörige dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt, der einen Haftbefehl vom 29. November 2021 wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat (IS)“ in Vollzug setzte.

In dem Haftbefehl wird der Beschuldigten nach Angaben der Bundesanwaltschaft im Wesentlichen folgender Sachverhalt zur Last gelegt:

„Monika K. ist Anhängerin des salafistischen Islam. Im Juli 2013 reiste sie zusammen mit ihrem nach islamischen Ritus angetrauten Ehemann von Deutschland über Ägypten nach Syrien aus. Dort schlossen sich beide spätestens im Februar 2014 der terroristischen Vereinigung ,Islamischer Staat' an. Nachdem der Ehemann bei Kämpfen für die Organisation im Jahr 2015 ums Leben gekommen war, heiratete die Beschuldigte nacheinander noch zwei weitere IS-Kämpfer. Mit ihren jeweiligen Ehemännern lebte sie bis Anfang 2019 an verschiedenen Orten unter der Herrschaft des IS im Irak und in Syrien. Sie führte den gemeinsamen Haushalt und wurde dafür vom IS entlohnt.“

Wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilt, soll Monika K. im Januar oder Februar 2019 von „kurdischen Kräfte“ festgenommen worden sein. Gemeint ist damit der multiethnische Militärverband „Demokratische Kräfte Syriens“ (QSD), der vor drei Jahren unter großen Opfern die Territorialherrschaft des IS in Nordostsyrien zerschlagen hat und seitdem mit der Bewachung und Versorgung von Zehntausenden IS-Mitgliedern allein gelassen wird. Monika K. wurde in das Auffang- und Internierungslager Hol bei Hesekê gebracht. Dort betrieb sie laut Bundesanwaltschaft „ein Spendennetzwerk für weibliche Angehörige des IS. Über verschiedene Messenger-Dienste warb sie direkt um Gelder für IS-Mitglieder in Flüchtlingslagern. Im Dezember 2019 wurde die Beschuldigte von einem höherrangigen IS-Mitglied aus Al Hol geschleust und heiratete diesen nach islamischem Ritus als Zweitfrau. Das Paar zog nach Idlib, von wo aus Monika K. weiter für die finanzielle Unterstützung von IS-Mitgliedern, insbesondere zu deren Ausschleusung aus Flüchtlingslagern zurück zur Vereinigung, sorgte. Überdies stellte sie sich für die Entgegennahme entsprechender Geldmittel zur Verfügung und unterhielt den Kontakt zwischen Geldbeschaffern in Deutschland einerseits und zu unterstützenden weiblichen IS-Mitgliedern in Syrien andererseits.“

Die weiteren Angaben der Bundesanwaltschaft sind unpräzise: „Monika K. wurde im September 2020 auf dem Weg nach Al-Hol festgenommen, wo sie IS-Mitglieder kontaktieren wollte. Sie befand sich seitdem bis zu ihrer Rückkehr nach Deutschland in türkischem Gewahrsam.“ Unklar bleibt, von wem Monika K. festgenommen wurde und wo sie sich in den letzten anderthalb Jahren aufhielt.

Foto: Symbolbild aus Camp Hol