HPG veröffentlichen Namen zweier gefallener Kämpfer

Die HPG haben den Tod der Kämpfer Şiyar Cizîr und Baran Çiya bekanntgegeben. Beide kamen im Mai bei Angriffen der türkischen Armee in Südkurdistan ums Leben.

Şiyar Cizîr und Baran Çiya

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben die Identitäten zweier Kämpfer bekannt gegeben, die im Mai in Südkurdistan gefallen sind. Wie das Pressezentrum der HPG mitteilte, kamen Şiyar Cizîr und Baran Çiya am 1. und 25. Mai bei „hinterhaltartigen Angriffen“ der türkischen Armee in den Regionen Metîna und Zap ums Leben.

Die HPG würdigten Şiyar Cizîr und Baran Çiya als „entschlossene Kämpfer, die ihre Ideale mit Konsequenz lebten“. „Beide haben ihre politische Überzeugung mit einem Leben im bewaffneten Widerstand verbunden – und standen dafür bis zum Schluss ein. Sie hinterlassen uns ein reiches Erbe des Kampfes und der Opferbereitschaft.“ Den Angehörigen der Gefallenen und der kurdischen Bevölkerung sprachen die HPG ihr Mitgefühl aus. Zur Biografie der beiden Kämpfer heißt es:

Codename: Şiyar Cizîr
Vor- und Nachname: Ömer Bayar
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Feleknaz – İbrahim
Todestag und -ort: 1. Mai 2025 / Metîna

Codename: Baran Çiya
Vor- und Nachname: Alan Elî
Geburtsort: Kobanê
Namen von Mutter und Vater: Xedra – Kemal
Todestag und -ort: 25. Mai 2025 / Zap


Şiyar Cizîr

Şiyar Cizîr stammte aus Cizîra Botan in der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) – einer Region, die für ihre lange Geschichte des Widerstands und der kurdischen Identitätsstiftung bekannt ist. In jungen Jahren erlebte er die Repression des türkischen Staates mit. Seine Nähe zur kurdischen Befreiungsbewegung war durch sein familiäres Umfeld und eigene Erfahrungen geprägt. Als Jugendlicher verließ er die Schulen des Staates, sowohl aus politischen Gründen als auch, um seine Familie finanziell zu unterstützen.

Die Entscheidung zum bewaffneten Kampf reifte bei Şiyar Cizîr während der Angriffe der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) auf Kobanê in Rojava. Besonders beeindruckt habe ihn damals die Entschlossenheit der PKK-Kämpfer:innen, die die Region unter Einsatz ihres Lebens verteidigten. 2014 schloss er sich schließlich der Guerilla an.


Nach einer Weile in der Botan-Region wechselte Şiyar Cizîr in die Medya-Verteidigungsgebiete, wo er seine Grundausbildungen erhielt und schnell Verantwortung übernahm. Er war in verschiedenen Regionen im Einsatz, entwickelte sich stets militärisch weiter, nahm am Kampf gegen den IS teil und übernahm zuletzt in Metîna eine führende Rolle innerhalb der Spezialeinheiten in den Kriegstunneln. Dort fiel er am 1. Mai während eines Hinterhalts der türkischen Armee.

Baran Çiya

Baran Çiya wurde in Kobanê geboren – einer Stadt, die international zum Symbol des kurdischen Widerstands gegen den IS wurde. In einer Familie mit starkem Bezug zur kurdischen Bewegung aufgewachsen, wurde er früh mit den politischen Realitäten der Region konfrontiert. Die Angriffe extremistischer Gruppen bewegten ihn dazu, sich dem bewaffneten Kampf anzuschließen.


Baran Çiya setzte sich tief mit den Schriften Abdullah Öcalans auseinander und beschäftigte sich intensiv mit der Geschichte und Kultur des kurdischen Volkes. 2015 schloss er sich der PKK an und absolvierte seine militärische Ausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten.


Hier war Baran Çiya in verschiedenen Regionen aktiv, beteiligte sich unter anderem aber auch am Kampf gegen den IS in Şengal, um die ezidische Bevölkerung zu schützen. Zuletzt war er an der Westfront der Zap-Region in den Widerstandstunneln des Girê Amêdî im Einsatz. Dort kam er im Zuge eines Hinterhalts ums Leben.