HDP sagt Jubiläumsfeiern wegen Grubenunglück ab
Nach der Explosion in einer Kohlemine in Amasra am Schwarzen Meer sind bisher vierzig Leichen geborgen worden. Die HDP hat alle Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Partei abgesagt.
Nach der Explosion in einer Kohlemine in Amasra am Schwarzen Meer sind bisher vierzig Leichen geborgen worden. Die HDP hat alle Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Partei abgesagt.
Die Demokratische Partei der Völker (HDP) hatte alle für dieses Wochenende geplanten Feierlichkeiten zu ihrem zehnjährigen Bestehen aufgrund des Grubenunglücks in Bartin-Amasra abgesagt. In der Kohlemine in der Hafenstadt Amasra am Schwarzen Meer sind bei einer Explosion am Freitag mindestens vierzig Menschen ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt der Katastrophe befanden sich 110 Arbeiter in dem Bergwerk der staatlichen Firma Turkish Hard Coal Enterprises. Die Suche nach Verschütteten geht weiter.
Die HDP ist am 15. Oktober 2012 als Dachorganisation progressiver und kurdischer Parteien und Organisationen gegründet worden und aktuell von einem Verbotsverfahren bedroht. Tausende Mitglieder der Partei, darunter die ehemaligen Ko-Vorsitzenden Selahattin Demirtaş und Figen Yüksekdağ, Abgeordnete und Bürgermeister:innen, sind im Gefängnis. Zuletzt wurde Anfang September die HDP-Abgeordnete Semra Güzel verhaftet.
Immer wieder Bergbaukatastrophen
In der Türkei kommt es immer wieder zu Grubenunglücken, oftmals aufgrund mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen. Das bislang folgenschwerste Unglück in der Geschichte der Türkei ereignete sich im Mai 2014. Damals starben 301 Kumpel in der Mine in Soma im Westen des Landes. Die Tragödie löste Proteste gegen die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan aus.