Anlässlich der Beendigung des Hungerstreiks gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan mit dem heutigen Tag sind die beiden Vorsitzenden der Demokratischen Partei der Völker (HDP), Pervin Buldan und Sezai Temelli, mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit getreten. Darin wird unterstrichen, dass die Hungerstreikenden „große Entschlossenheit und Engagement für den Kampf um Freiheit und Frieden, Recht und Demokratie“ gezeigt haben. Die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans und seiner Mitgefangenen sowie die Einhaltung eigener und internationaler Gesetze in Bezug auf die Rechte von Gefangenen und die Durchführung von Mandantengesprächen seien als positiver Schritt zu werten, so die HDP-Vorsitzenden.
„Während dieser Phase haben acht Menschen ihr Leben verloren. Dies hat zu großem Schmerz bei uns allen geführt“, heißt es weiter in der Erklärung von Buldan und Temelli mit Verweis auf die politischen Gefangenen Zülküf Gezen, Ayten Beçet, Zehra Sağlam, Medya Çınar, Yonca Akıncı, Siraç Yüksek und Mahsum Pamay, die ihrem Leben aus Protest gegen die Isolation Öcalans ein Ende setzten. „Leider waren unsere Anstrengungen, Leid wie dieses zu vermeiden, unzureichend und konnten diese Verluste nicht verhindern. Wir möchten den Angehörigen der Verstorbenen und unserem Volk hiermit nochmal unser aufrichtiges Beileid aussprechen“, so der Parteivorsitz.
Außerdem kündigen die HDP selbstkritisch an, ihren Einsatz für mehr Erfolg in der demokratischen Politik zu intensivieren. Der Kampf für Demokratie, Freiheit und Frieden soll „entschlossener und organisierter“ gestaltet werden. Doch zunächst müsse daran gearbeitet werden, dass „diejenigen, die im Hungerstreik waren, ihre Gesundheit schnell wiedererlangen können“. Eine umgehende und effektive medizinische Behandlung sei die dringendste und wichtigste Aufgabe auf der Agenda der HDP. „In dieser Hinsicht haben die Ministerien für Gesundheit und Justiz, die Berufsverbände dieser Bereiche, der Ärzteverband (TTB), die Menschenrechtsstiftung der Türkei (TIHV) sowie alle Menschenrechtsorganisationen eine große Pflicht und Verantwortung“, fordern Buldan und Temelli.
Abschließend sprechen die beiden HDP-Vorsitzenden ihren Dank an die Unterstützer*innen des Hungerstreiks aus: „Wir möchten uns bei allen gewissenhaften Demokrat*innen, den Familien der Hungerstreikenden, Institutionen und Organisationen bedanken, die uns in dieser Phase kontinuierlich unterstützt und Solidarität gezeigt haben.“