Hannover: „Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“

Die Kampagne „Women Defend Rojava“ hat Friedenstauben aus Papier und Flyer mit Informationen über Abdullah Öcalan in Hannover verteilt. Die Aktivist:innen fordern ein Ende der deutschen Unterstützung für das Erdoğan-Regime.

Am Mittwochnachmittag verteilten Aktivist:innen der Kampagne „Women Defend Rojava“ Friedenstauben aus Papier an Passant:innen in der hannoverschen Innenstadt. Dazu wurden Flyer mit Informationen über Abdullah Öcalan mitgegeben. Mit dem Slogan „Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“ zogen die Aktivist:innen vom Steintorplatz bis zum Hauptbahnhof und kamen mit Passant:innen ins Gespräch.

Ein Vordenker der Demokratie“

Abdullah Öcalan sitzt seit über 24 Jahren in nahezu vollständiger Isolationshaft in der Türkei. Die Aktivistin Maria Albrecht sagte zu den Gründen für die Aktion: „Wir wollen hier auf diese menschenverachtenden Haftbedingungen Öcalans aufmerksam machen und die Bedeutung seiner Person für Frieden in Kurdistan und auf der ganzen Welt verdeutlichen.“ Denn Abdullah Öcalan sei, so führte Albrecht weiter aus, „ein Vordenker der Demokratie. Er hat ein Gesellschaftssystem für Kurdistan vorgeschlagen, das auf den drei Grundsätzen der Ökologie, Frauenbefreiung und Demokratie basiert. In der selbstverwalteten Region Nord- und Ostsyrien wird dieses wegweisende demokratische Modell seit 2012 in die Praxis umgesetzt. Dafür wird Öcalan durch die faschistische
Regierung in der Türkei gefangen gehalten und ein Friedensprozess verhindert.“

Kein Kontakt seit März 2021

Abdullah Öcalan wurde 1999 durch einen Komplott, an dem Geheimdienste verschiedener Staaten beteiligt waren, entführt und auf der Gefängnisinsel Imralı in der Türkei inhaftiert. Den größten Teil dieser Zeit befindet er sich in Isolationshaft und seit nunmehr zwei Jahren besteht gar kein Kontakt mehr zu ihm, da jeder Versuch durch den türkischen Staat unterbunden wird.

Öcalans Ideen sollen isoliert werden“

„Mit dieser Isolationshaft versucht die Türkei, Öcalans Ideen zu isolieren, wie auch die verschiedenen demokratischen Bewegungen im Nahen Osten“, sagte Albrecht zum Hintergrund der Situation Öcalans. „Die Türkei versucht, diese Bewegungen zu vernichten. Das sehen wir zum Beispiel auch in den stetigen Angriffen auf die selbstverwaltete Region Nord- und Ostsyriens. Seit Jahren greift die Türkei dort mit Drohnen an, zerstört zivile Infrastruktur und tötet Politiker:innen und Zivilist:innen. Dieser Krieg muss ein Ende nehmen und Deutschland muss endlich die Unterstützung Erdoğans beenden!“

Die Kampagne „Women Defend Rojava"

Die Kampagne „Women Defend Rojava" wurde 2019 von der Frauenbewegung Nord- und Ostsyriens (Kongra Star) ins Leben gerufen, um die Selbstverwaltung und ihre Errungenschaften für Demokratie und Frauenbefreiung gegen die stetigen Angriffe des türkischen Staates zu
verteidigen. Auch Aktivist:innen in Hannover haben sich diesem Aufruf angeschlossen und machen regelmäßig Aktionen in der Stadt.