Heute startet das Programm des „System Change Camp“ in Hannover. Bis zum Sonntag kommen im zentral gelegenen Georgengarten Aktivist:innen aus verschiedenen Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung zusammen, um über gemeinsame Strategien zu sprechen. Geplant ist ein vielfältiges und umfangreiches Programm zu den Themenschwerpunkten Klimagerechtigkeit und Antikolonialismus, welches für alle Interessierten offen ist.
Mit einem internationalistischen Zelt sind auch die Kampagne „Women Defend Rojava“ und weitere Gruppen aus der Kurdistan-Solidarität auf dem Camp vertreten. Die Kampagnengruppe erklärt: „System Change geht nicht ohne internationale Verbundenheit der weltweit geführten Kämpfe gegen die ökologische Krise und das Patriarchat!“
Eingeladen zu dem Camp hat das Aktionsbündnis „Ende Gelände“. Deren Sprecherin Rita Tesch sagt zu den Zielen des Treffens in Hannover: „Wir kämpfen für einen radikalen Systemwandel. Wir müssen weg von fossilen Energien und kolonialer Ausbeutung – hin zu einer Welt, in der alle Menschen freien Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen haben. Deshalb kommen wir hier in Hannover zusammen, um voneinander und miteinander zu lernen. Aber auch, um uns gegenseitig zu empowern, zu tanzen und unsere Träume miteinander zu teilen. Denn große Veränderungen können wir nur kollektiv erreichen.“
Ende Gelände veranstaltet seit Jahren Klimacamps. Nachdem zunächst Aktionen zivilen Ungehorsams gegen Kohleabbau im Fokus des Bündnisses lagen, kam in den letzten Jahren insbesondere der Einsatz gegen die Nutzung von fossilem Gas und den Bau von LNG-Terminals hinzu. Auf dem diesjährigen Camp in Hannover stehen die Vernetzung und das Bildungsprogramm im Mittelpunkt. Insgesamt sind mehr als 150 Veranstaltungen angekündigt, die das breite Spektrum der Klimagerechtigkeitsbewegung abbilden. Dabei finden bis zu zehn Programmpunkte gleichzeitig statt. In der Vergangenheit haben parallel zu Klimacamps von Ende Gelände Massenaktionen zivilen Ungehorsams stattgefunden, so zuletzt im August 2022 in Hamburg.
Rita Tesch, Sprecherin von Ende Gelände, sagt zur Motivation der Aktivist:innen: „Die Klimakrise spitzt sich immer weiter zu: Weltweit reihen sich Hitzewellen, Dürren und Flutkatastrophen aneinander und internationale Konzerne zerstören lokale Lebensgrundlagen. Fracking, Kohle- oder Lithiumabbau sind Geschäftsmodelle, die auf Ausbeutung beruhen. Dem müssen wir etwas entgegensetzen! Kommt zum System Change Camp nach Hannover!“
Das „System Change Camp“ findet vom 30. Juli bis 6. August im Georgengarten in Hannover statt. Der Camport ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Haltestelle „Leibniz Universität“ zu erreichen. Weitere Informationen zum Camp und zum Programm finden sich unter https://www.ende-gelaende.org/system-change-camp-2023/
Foto: System Change Camp in Hamburg, 2022 (© Pay Numrich)