Am Mittwoch versammelten sich Aktivist*innen vor dem Gebäude der Vereinten Nationen (UN) in Genf und forderten die Freilassung der seit 210 bzw. 178 Tagen im Hungerstreik befindlichen inhaftierten Anwält*innen Ebru Timtik und Aytaç Ünsal. Timtik und Ünsal befinden sich in erster Linie für ein „gerechtes Verfahren“ im Hungerstreik. Sie waren allein aufgrund fabrizierter Aussagen eines Kronzeugen zu langjährigen Haftstrafen wegen angeblicher Beteiligung an einer DHKP-C-Aktion verurteilt worden. Bei der Kundgebung in Genf wurden die UN aufgefordert, sich für die Erfüllung der Forderungen der kriminalisierten linken Band Grup Yorum einzusetzen. Die äußerst populäre Band, deren Konzerte immer wieder von mehr 50.000 Menschen besucht wurden, fordert ein Ende ihres Auftrittsverbots.
Zu der Kundgebung versammelten sich Mitglieder von Vereinen aus Kurdistan und der Türkei. Die Protestaktion war vom Genfer Solidaritätskomitee organisiert worden. Auf Spruchbänder stand geschrieben: „Wir wollen Gerechtigkeit“. Es wurden Bilder der im Hungerstreik gestorbenen Grup-Yorum-Musiker*innen Ibrahim Gökçek und Helin Bölek wie auch von den hungerstreikenden Anwält*innen Ebru Timtik und Aytaç Ünsal gezeigt.
In einer Rede wies der Ko-Vorsitzende des kurdischen Dachverbands CDK-Genf, Salih Sağlam, auf die Isolation Abdullah Öcalans auf Imrali hin und sagte: „Das faschistische AKP/MHP-Regime hat die Isolationsfolter und alle anderen Rechtsverletzungen auf Imrali auf alle Gefängnisse übertragen.“