Gedenken an Ümit Acar in Ingolstadt

Vor drei Jahren steckte Ümit Acar in der Nähe von Ingolstadt seinen Körper in Brand. Er wollte ein Zeichen setzen gegen die deutsch-türkische Kollaboration. Am Jahrestag seines Protestsuizids gedachten Freunde des jungen Aktivisten.

Vor drei Jahren erschütterte die Nachricht von der Selbstverbrennung des 28-jährigen Ümit Acar die kurdische Community. Der aus Êlih (tr. Batman) stammende Aktivist der kurdischen Jugend lebte seit 2016 als Asylsuchender in der Nähe von Ingolstadt in Bayern. Das Datum seines Protestsuizids wählte er mit Bedacht. Es war der Tag, an dem Recep Tayyip Erdoğan in Berlin empfangen wurde, um sich der deutschen Unterstützung seiner Kriege in Kurdistan zu versichern. In seinem Abschiedsvideo sagte Ümit Acar: „Ihr wisst es auch: die Türken und Deutschen sind seit Jahrhunderten Freunde. Bei allen Massakern, die die Türken an den Kurden verübten, haben die Deutschen ihnen die Waffen geliefert. Auch bei den Massakern in Rojava waren es wieder die Deutschen, die die Waffen geliefert haben.“

Die Führung der PKK erkannte den Märtyrertod des jungen Aktivisten an, sprach sich aber auch gegen diese Formen des individualistischen Protests aus und empfahl stattdessen einen geschlossenen und organisierten Widerstand.