Flüchtlingslager: Covid-Verdachtsfälle und Gesunde nicht getrennt

In der Landeserstaufnahme Ellwangen in Baden-Württemberg wurden sieben Schutzsuchende positiv auf Covid-19 getestet. Das Verlassen der Unterbringung wurde verboten und Gesunde sowie Covid-19-Verdachtsfälle müssen auf engstem Raum zusammenleben.

In der Landeserstaufnahmeeinrichtung Ellwangen sind 587 Schutzsuchende untergebracht. Die Einrichtung steht nach dem Auftreten mehrerer Covid-19-Fälle unter Quarantäne. ANF konnte mit einem Schutzsuchenden aus Kurdistan im Lager sprechen. Der Bewohner berichtet: „Alle werden gemeinsam und untereinander gemischt hier untergebracht. Manchmal werden Flüchtlinge hier für eine Nacht hergebracht und dann weiter verlegt.“

Lebensbedingungen in LEA-Ellwangen werden immer schwieriger

Die Lebensbedingungen in der Erstaufnahme werden immer schwieriger, berichtet er, es bestehen praktisch keine Möglichkeiten für die Lagerbewohner*innen, ihr Immunsystem zu stärken. Es gebe außerdem viel zu wenig Lebensmittel. „Sie lassen es nicht zu, dass wir Lebensmittel von außen holen, ja nicht einmal, dass wir uns welche bringen lassen. Gestern haben Anwohner*innen Lebensmittel zum Camp gebracht, aber sie haben sie nicht durchgelassen. Wir bekommen nur eine kalte und eine warme Mahlzeit am Tag“, erklärt er.

Auf einem Video zeigt er, wie ein Schutzsuchender mitten im Lager mit schwerer Atemnot zusammenbricht. Die körperliche und psychische Belastung im Camp ist extrem. Auch aus anderen Erstaufnahmen werden ähnlich katastrophale Bedingungen gemeldet.