Feiern zum 15. August in der Schweiz und Österreich

Wie in vielen anderen Ländern versammelten sich auch in der Schweiz und Österreich insbesondere Kurd:innen, um den 40. Jahrestag des Beginns des bewaffneten Kampfes der PKK zu feiern.

Feiern zum 15. August

Der 15. August 1984 markiert den Beginn des bewaffneten Kampfes der PKK. Der unter der Führung von Egîd (Mahsum Korkmaz) in die Totenstille des Putschregimes in der Türkei und Nordkurdistan abgefeuerte erste Schuss hallt bis heute nach und hat große Entwicklungen angestoßen. Der 40. Jahrestag wurde weltweit gefeiert. Von Rojava bis Süd- und Nordkurdistan über Frankreich, Dänemark und Griechenland fanden Feiern statt. Auch in der Schweiz und in Österreich versammelten sich Menschen, um dieses Tages zu gedenken.

Zürich: Tausend Grüße in die Berge


In Zürich hatte der Frauenrat Berîtan zu einer Aktion am Helvetia-Platz aufgerufen. Nach einer Schweigeminute für die gefallenen Revolutionär:innen ergriff Dilan Çetinkaya für die Demokratische Kurdische Gemeinde Schweiz (CDK-S) das Wort.

Çetinkaya wies auf den aktuellen Kampf der Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten Zap, Avaşîn und Metîna hin und erklärte: „Wir haben euch unser Versprechen gegeben. Das Versprechen, dass wir unseren Kampf nicht aufgeben werden. Und heute geben wir dieses Widerstandsversprechen Reber Apo und unseren Guerillakämpferinnen und -kämpfern. Sie leisten Widerstand und machen sich für uns zu menschlichen Schutzschilden.“

Nach Çetinkaya sagte die Friedensmutter Zahide Hussen: „Wir feiern den 40. Jahrestag des 15. August aus tiefstem Herzen. Von hier aus senden wir tausend Grüße nach Metîna, Qendîl, Rojava und überall dorthin, wo der Widerstand weitergeht. Kommandant Egîd hat heute vor 40 Jahren die erste Kugel gegen die jahrhundertealte Ordnung des Kolonialismus und der Unterdrückung abgefeuert. Wir werden unsere Genossinnen und Genossen, die seit Jahren den Govend der Freiheit tanzen, unterstützen so weit unser Leben reicht, und wir sind entschlossen, diesen Tanz selbst fortzusetzen.“ Die Feier wurde mit Musik, Parolen und Tänzen fortgesetzt.

Öffentliche Erklärung in Chur


Eine weitere Schweizer Stadt, in der der Aufbruch vom 15. August gefeiert wurde, war Chur. Die Jugendbewegungen TCŞ und TekoJIN hatten eine Versammlung organisiert. Özgür Botan erklärte im Namen der TCŞ: „Heute wie damals gibt es Menschen wie Egîd, die in den Kampfgebieten Widerstand leisten, kämpfen und die Invasionstruppen besiegen. Dieser Monat ist der Monat, in dem ein historischer Aufbruch vollzogen wurde. Der Wind Egîds weht in allen vier Teilen Kurdistans. Diejenigen, die von diesem Wind getragen werden, rüsten sich gegen den Feind und die Verräter.“ Botan verurteilte die Kollaboration der PDK mit dem türkischen Faschismus und warnte vor den Versuchen der Propaganda durch systematische Falschmeldungen. Die Kundgebung endete mit Parolen wie „Es lebe der Widerstand der Guerilla“ und „Tod dem Verrat“.

Kundgebung in Winterthur


Die Jugendbewegungen TCŞ und TekoJIN hatten auch in Winthertur eine Kundgebung organisiert. Nach einer Schweigeminute für die Gefallenen erklärten die Aktivist:innen: „Am 15. August begann die Wiederauferstehung des Volkes von Kurdistan. In Sinne der Auferstehung leistet die Freiheitsguerilla von Kurdistan seit 40 Jahren den größten Widerstand. Während die Freiheitsguerilla auch heute Widerstand leistet, übt die Familie Barzanî durch ihre Kollaboration mit dem türkischen Staat Verrat. Wie alle wissen, versucht der türkische Staat jedes Jahr ganz Kurdistan zu besetzen. Die faschistische Familie Barzanî hetzt Kurden gegen Kurden auf. Leider unterstützt die PDK diese verräterischen Pläne. Unser Aufruf lautet wie folgt: Der Kampf und der Widerstand der kurdischen Freiheitsguerilla sind die größte Antwort auf die Verräter, Faschisten und Feinde. Wir werden wo immer wir sind eine Stimme für den Widerstand der Guerilla sein und wir werden unseren Kampf fortsetzen.“ Anschließend tanzten die Aktivist:innen und riefen „Es lebe die PKK, es lebe Abdullah Öcalan, Tod dem Verrat“.

Genf: Kundgebung im Stadtzentrum


Im Stadtzentrum von Genf folgten Aktivist:innen ebenfalls dem Aufruf von TCŞ und TekoJIN. Auf eine Schweigeminute folgten Redebeiträge, in denen die Bedeutung des 15. August und der aktuelle Kampf der Guerilla unterstrichen wurden. Die Kundgebung endete unter Parolen.

Österreich: „Der 15. August ist das Licht der Hoffnung“


Auch in Österreich begingen Kurd:innen den 15. August. In Wien hatten die Volksräte der österreichischen Hauptstadt und von St. Pölten eine Saalveranstaltung organisiert. Dort hieß es: „Der 15. August ist ein Licht der Hoffnung für alle. Wir werden unseren Kampf auf dem Weg zum 15. August verstärken.“ Ahmet Zirek, Ko-Vorsitzender des Verbands Civaka Azad erklärte: „Die Ideen von Reber Apo, dem Architekten des 15. August, wurden zu einem Licht für die Völker der Welt. Jetzt gibt es die Guerilla nicht nur in vier Teilen Kurdistans. Internationale Guerillabataillone aus der ganzen Welt haben sich in diesem Kampf gebildet. Von Zap bis Avaşîn, von Avaşîn bis Metîna werden wir den Kampf der PKK in der ganzen Welt umarmen und uns den Widerstand der Guerilla zum Vorbild nehmen.“


Auch in Graz und Linz fanden ähnliche Veranstaltungen statt.