FED-GEL spricht sich gegen individuelle Aktionsaufrufe aus

Der kurdische Verband FED-GEL appelliert an seine Mitglieder, individuellen Aktionsaufrufen nicht zu folgen und sich nicht auf gewalttätige Auseinandersetzungen einzulassen.

Reaktionen auf gesteuerte Hetze gegen Kurd:innen

Die Föderation der Völker Kurdistans (FED-GEL) hat eine Erklärung zu den Angriffen türkischer Rassisten gegen Kurd:innen in Belgien abgegeben. In der Erklärung des Dachverbands kurdischer Vereine in Bayern und Baden-Württemberg heißt es, dass die in Europa lebenden Kurdinnen und Kurden sich im demokratischen Rahmen verteidigen müssen, individuelle Aktionsaufrufe, die insbesondere über virtuelle Medien erfolgen, jedoch nicht beachtet werden sollten.

Zuvor hatte bereits der Bundesverband KON-MED vor gezielten Provokationen gewarnt. Diese seien aus Ankara gesteuert und verfolgten die Absicht, die in Europa lebenden Kurdinnen und Kurden als unkontrollierbare Gewalttäter darzustellen und kurdische Organisationen zu diffamieren, erklärte der Dachverband am Mittwoch. FED-GEL weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass der türkische Staat damit von der eigentlichen Agenda ablenken will: „Der Vorfall in Belgien ist eine Falle, in die uns der faschistische Staat locken will, und das zu einem Zeitpunkt, an dem unsere Bewegung an Schwung gewinnt und eine Massenumarmung stattfindet.“

Das wesentliche Thema sei die im Oktober vergangenen Jahres initiierte Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Frage, betont FED-GEL. Die Kampagne habe zu Newroz weiteren Aufschwung erfahren und bringe die türkische Regierung in Bedrängnis. „In einer Zeit, in der wir konkrete Ergebnisse der Freiheitsoffensive in Europa erzielen, sollte unsere Haltung gegenüber denen, die versuchen, uns in der öffentlichen Meinung als Kriminelle zu diskreditieren, einzig und allein im Stil demokratischer Aktionen erfolgen“, fordert der Verband und appelliert an seine Mitglieder: „Wir werden niemals unsere demokratischen Rechte und unseren demokratischen Aktionsstil aufgeben, egal was passiert. Niemand sollte in Eigeninitiative aktiv werden, solange unsere organisierten Strukturen nicht die notwendigen Erklärungen abgegeben haben. Wir werden nicht auf Provokationen eingehen und uns nicht auf Handlungen einlassen, die, aus welchem Grund auch immer, in tätliche Auseinandersetzungen münden.“