Internationale Arbeitsbrigade bricht nach Rojava auf

Dutzende Menschen wollen im Rahmen einer internationalen Arbeitsbrigade nach Rojava einreisen. Vor der Abfahrt aus Silêmanî hat die Gruppe eine Erklärung abgegeben.

Mehr als zwei Dutzend Internationalist:innen befinden sich derzeit in Südkurdistan und versuchen im Rahmen einer internationalen Arbeitsbrigade, nach Rojava zu gelangen. Vor der Abreise erklärte die deutsche Internationalistin Margot Schmidt am Montag in Silêmanî im Namen der Gruppe: „Wir sind Freiwillige der internationalen Arbeitsbrigaden. Wir sind Internationalist:innen aus verschiedenen Ländern. Wir sind nach Silêmanî gekommen, weil wir die Grenze nach Rojava in die selbstverwaltete Region Nord- und Ostsyrien überqueren wollen. Wir denken, dass die demokratische Revolution und die Frauenbefreiungsbewegung für die ganze Welt und insbesondere für die Region wichtig sind. Daher wollen wir sie unterstützen. Wir wollen unsere Unterstützung gegen die Angriffe und Kriegsverbrechen der Türkei zeigen und im Westen ein Bewusstsein über diesen Krieg gegen die Freiheitsbewegung schaffen.

Unsere Herkunftsstaaten sind am Krieg beteiligt“

Wir möchten auch auf die Beteiligung unserer Herkunftsländer an diesem Krieg hinweisen. Ich komme beispielsweise aus Deutschland und Deutschland ist einer der größten Partnerstaaten der Türkei. Deutschland unterstützt die Türkei in der EU und der NATO und liefert Waffen, die hier gegen unsere Freund:innen eingesetzt werden. Die Bundesregierung nimmt keinerlei Stellung zum Einsatz von Chemiewaffen, obwohl es sich hierbei um türkische Kriegsverbrechen handelt. Gleichzeitig wird die Repression in Deutschland durch das PKK-Verbot fortgesetzt. Wir betrachten die Angriffe insgesamt, ob auf Rojava oder auf Südkurdistan, als illegal. Sie stellen Angriffe auf den freien demokratischen Willen der Menschen, den Kampf um Frauenbefreiung und Ökologie dar. Als Internationalist:innen stellen wir klar, dass wir den demokratischen Prozess hier unterstützen.“

Zusammenstehen für die Revolution“

Die Aktivist:innen verurteilten das internationale Embargo gegen Rojava und fordern: „Die Menschen müssen für die demokratische Revolution und Frauenbefreiung und gegen die Unterstützung der PDK für die türkische Aggression zusammenstehen.“ Margot Schmidt fuhr fort: „Wir wollen natürlich von all dem erzählen, was wir in Südkurdistan und in Rojava erlebt haben, aber wir wollen auch selbst sehen, wie die Werte der Freiheitsbewegung in Rojava gelebt werden. Es geht dabei auch um unsere Gesellschaften, denn das Modell dort könnte Antworten auf viele Probleme bieten.“