Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Montag mit neuen Kriegshandlungen entlang der Südgrenze der Türkei gedroht. Im Anschluss an eine Kabinettssitzung sagte Erdogan, das Ziel einer solchen Operation sei die Wiederaufnahme der türkischen Bemühungen zur Schaffung einer 30 Kilometer langen „Sicherheitszone“ entlang der Grenze zu Syrien.
„Wir setzen den Kampf gegen den Terrorismus mit Entschlossenheit innerhalb und außerhalb unserer Grenzen fort“, sagte Erdogan. „Mit Gottes Segen werden wir in diesem Sommer auch die Frage unserer Grenzen zum Irak endgültig lösen.“ Er nannte keine Details, sondern erklärte, Ankara habe Vorbereitungen getroffen, „die denjenigen, die glauben, die Türkei mit einem Terrorstaat an ihrer Südgrenze in die Knie zwingen zu können, neue Albträume bescheren werden“. Ankara werde nicht aufhören, „die Bedingungen zu verschärfen, bis diejenigen, die die Entschlossenheit unseres Landes und unserer Nation, den Terrorismus zu bekämpfen, immer noch nicht verstehen können, diese Realität akzeptieren“.
Die Türkei ist in den vergangenen Jahren mehrfach in den Norden Syriens bzw. Rojava eingedrungen und hat Gebiete entlang der Grenze besetzt. Auf Invasionen in Cerablus (Dscharablus) und Idlib in den Jahren 2016 und 2017 folgten Angriffskriege in Efrîn (2018) sowie Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad). Der türkische Besatzungskrieg im südlichen Kurdistan (Nordirak) dauert bereits seit dem einseitigen Abbruch des Dialogprozesses zwischen dem PKK-Begründer Abdullah Öcalan und der türkischen Regierung durch Erdogan im Sommer 2015 an.