Erdbeben erschüttert Istanbul
In Istanbul ist es heute Mittag zu einem der schwersten Erdbeben in den vergangenen Jahre gekommen. Seit dem Mittag gibt es immer wieder Erschütterungen. Über Tote oder größere Sachschäden wird bisher nicht berichtet.
In Istanbul ist es heute Mittag zu einem der schwersten Erdbeben in den vergangenen Jahre gekommen. Seit dem Mittag gibt es immer wieder Erschütterungen. Über Tote oder größere Sachschäden wird bisher nicht berichtet.
Mit Epizentrum im Marmarameers vor dem Küstenort Silivri ereignete sich heute kurz vor 13.00 Uhr Ortszeit ein Erdbeben. Laut der nationalen Katastrophenschutzbehörde AFAD betrug das Beben 6,2 auf der Richterskala. Das Epizentrum soll sich in einer Tiefe von 6,92 Kilometern befunden haben. Auch in den umliegenden Provinzen und selbst in Teilen Griechenlands und Bulgariens waren Erdstöße zu spüren. Mehrere Erdbebenforscher:innen haben mittlerweile öffentlich die Vermutung geäußert, dass ein Hauptbeben der Stärke 7 sogar noch bevorstehen könne.
Panische Reaktionen der Bevölkerung
In Istanbul rannten viele Menschen panisch aus ihren Häusern und versammelten sich auf der Straße oder suchten Parkanlagen auf. Wie das Gouverneursamt der Stadt auf der Plattform X mitteilte, seien einige „aus Panik aus der Höhe gesprungen“. Laut Behördenangaben würden 151 Verletzte in der Stadt behandelt, sie seien jedoch nicht in Lebensgefahr. Auch über Tote oder größere Sachschäden wurde bisher nicht berichtet.
Hohes Erdbebenrisiko, wenig Schutz
Istanbul ist stark erdbebengefährdet, da sich am Grund des Marmarameeres die Anatolische Platte entlang der Eurasischen Kontinentalplatte verschiebt. Wissenschaftler:innen warnen seit langem vor einem großen Beben in der dicht bebauten Metropole mit ihren über 16 Millionen Einwohner:innen.
Ein großes Erdbeben in Istanbul hätte verheerende Folgen. Es gibt viele Schwarzbauten und alte, einsturzgefährdete Häuser. Man spricht von 90.000 Hochrisikogebäuden, mit 600.000 Wohnungen. Trotz der Warnungen der Expert:innen wurden keine umfassenden Maßnahmen zur Erdbebenprävention getroffen, um die Einwohner:innen zu schützen. Statt in Erdbebenschutz zu investieren, setzt man lieber auf immer neue prestigeträchtige Bauvorhaben, wie zum Beispiel den von Umweltschützer:innen kritisierten Istanbul-Kanal.
Diese Meldung wurde aktualisiert.
Titelbild © CSEM