Demonstration in Berlin: Graue Wölfe verbieten!

In Berlin haben Demonstrant:innen ein Verbot der „Grauen Wölfe“ gefordert. Anlass waren die Lynchangriffe türkischer Nationalisten auf kurdische Familien nach einer Newroz-Feier am vergangenen Wochenende in Belgien.

Rassistische Angriffe auf Kurd:innen

In Berlin hat eine Demonstration gegen die Lynchangriffe auf Kurd:innen nach einer Newroz-Feier vor einer Woche in Belgien stattgefunden. Zu der Protestaktion hatte der Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK) aufgerufen. Kritisiert wurde insbesondere die ausbleibende Reaktion der europäischen Staaten auf den nationalistischen Mob.


An der Demonstration nahmen Hunderte Menschen teil, darunter Carla Aßmann, Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke in der BVV Neukölln, sowie Vertreter:innen des Frauenrats DEST-DAN und des Vereins Nav-Berlin. Zum Auftakt wurde auf dem „Zickenplatz“ eine Erklärung vorgetragen, in der die Geschehnisse von vergangenem Sonntag geschildert wurden: Im Anschluss an eine friedliche Newroz-Feier sei ein Auto in Heusden-Zolder von türkischen Nationalisten gestoppt worden, ein aufgeheizter Mob habe versucht, eine aus Efrîn geflüchtete Familie bei lebendigem Leib zu verbrennen. „Das Schweigen der europäischen Staaten zu diesen rassistischen Angriffen ist nicht hinnehmbar. Das faschistische AKP/MHP-Regime initiiert im Vorfeld der Kommunalwahlen in der Türkei Provokationen in Europa und heizt den Rassismus an. Dieser Rassismus muss bekämpft werden und die Grauen Wölfe müssen in Deutschland verboten werden“, hieß es in der Erklärung. Carla Aßmann sagte, die Linkspartei setze sich seit Jahren für ein solches Verbot ein. Seit dem Bundestagsbeschluss im Jahr 2020, dass ein Verbot der Grauen Wölfe geprüft werden solle, seien keine weiteren Schritte unternommen worden.

Die Demonstration führte zum Oranienplatz, die Teilnehmenden riefen „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) und forderten zum gemeinsamen Kampf gegen Faschismus auf.