Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen Iraker erhoben, der in Deutschland Geld für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gesammelt haben soll. Aymen A. soll außerdem geplant haben, in Afrika oder Syrien für den IS zu kämpfen, wie die Karlsruher Behörde am Freitag mitteilte. Er sei aber schon beim Versuch der Ausreise von der Bundespolizei kontrolliert und festgenommen worden.
Laut Bundesanwaltschaft hat A. eine radikalislamische Gesinnung und „steht Grundwerten der westlichen Gesellschaft ablehnend gegenüber“. Spätestens Anfang 2020 soll er sich dem IS angeschlossen haben. Er soll bereits damals geplant haben auszureisen, verschob seine Ausreise aber auf Weisung, um in Deutschland Geld für die Dschihadistenmiliz zu beschaffen.
Aymen A. wird vorgeworfen, insgesamt 13.000 Dollar an den IS transferiert zu haben. Die Transaktionen hätten vor allem die Befreiung von IS-Frauen aus nordsyrischen Flüchtlingslagern zum Ziel gehabt. Im Dezember 2020 habe der IS die Ausreise von A. nach Afrika genehmigt, wo er sich offenbar militärisch habe unterweisen lassen wollen. Beim Ausreiseversuch Anfang 2021 wurde der Islamist festgenommen.
Die Bundesanwaltschaft wirft A. die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Organisation, die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz vor. Über die Eröffnung des Hauptverfahrens muss nun der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Stuttgart entscheiden.