Breite Proteste im Vorfeld des Erdoğan-Besuchs in Deutschland

In zehn Städten in Deutschland haben gestern Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Einladung des türkischen Staatschefs Erdoğan durch Bundespräsident Steinmeier stattgefunden.

Auf Aufruf der aus über hundert Organisationen bestehenden Plattform „Erdogan not welcome“ haben eine Woche vor Beginn des Deutschland-Besuchs des türkischen Staatspräsidenten in vielen Städten Protestaktionen begonnen. Gestern wurde in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Essen, Frankfurt, Hannover, Stuttgart, Bielefeld, Bremen und Darmstadt sowohl gegen das Erdoğan-Regime als auch gegen die Bundesregierung protestiert. Großdemonstrationen werden am 28. September in Berlin sowie am 29. September in Köln stattfinden.

Zu den gestrigen Aktionen haben uns folgende Berichte erreicht:

Berlin

In Berlin fand eine Demonstration vom Hermannplatz zum Oranienplatz statt, die von vielen verschiedenen Gruppen unterstützt wurde. Auf dem Fronttransparent stand: „Erdogan tötet, Merkel inhaftiert“. Auf der Demonstration wurden Hunderte Schilder mit Erdoğans Konterfei und der Aufschrift „Stop“ mitgeführt. In Redebeiträgen wurde gegen die Unterstützung der Bundesregierung für das Erdoğan-Regime protestiert.

Nach der Demonstration wurden mehrere Personen in kleinen Seitenstraßen von der Polizei abgefangen und wegen angeblichen Zeigens verbotener Symbole ED-behandelt.

Darmstadt

In Darmstadt fand eine vom Demokratischen Gesellschaftszentrum und dem Frauenrat Rosa organisierte Demonstration gegen den Staatsempfang Erdoğans in Deutschland statt, an der sich viele linke türkische Organisationen beteiligten. Mit einem Transparent mit der Aufschrift „Not welcome Erdogan“ und Parolenrufen liefen die Demonstrant*innen vom Hauptbahnhof in die Innenstadt.

Stuttgart

Eine Demonstration in Stuttgart startete an der Lautenschlagerstraße und wurde von vielen verschiedenen linken Organisationen unterstützt. Die Demonstrant*innen verteilten Flugblätter und riefen Parolen wie „Erdoğan ist ein Mörder und Faschist“ und „Erdoğan bombardiert, Merkel finanziert“.

Hannover

Auf einer Demonstration in Hannover wurde auf die schmutzigen Beziehungen zwischen der Bundesregierung und dem türkischen Staat hingewiesen und gegen den Empfang Erdoğans auf dem roten Teppich in Berlin protestiert.