Bilanz der Leipziger Kurdistan-Tage

„Wir haben protestiert, uns weitergebildet, Räume für Organisation und kulturellen Austausch geschaffen und Einblicke in die Ideologie der Bewegung und die Lage Kurdistans geboten – alles haben wir zusammen gestaltet und geschaffen.“

Spannende Vorträge und Workshops über die Ideen der kurdischen Freiheitsbewegung, ein autonomes Vernetzungstreffen, Konzerte, Filmvorführungen und vieles mehr lockte im August zahlreiche Menschen auf die Kurdistan-Tage in Leipzig. Besucherinnen und Besucher konnten über zehn Tage lang eine bunte Mischung aus kulturellen und politischen Veranstaltungen erleben. Das Organisationskomitee, das aus dem Rojava-Solidaritätsbündnis Leipzig sowie den Ortsgruppen von Women Defend Rojava, Gemeinsam Kämpfen, Defend Kurdistan und der Internationalistischen Jungendkommune besteht, zieht ein positives Fazit und resümiert in einem Abschlussbericht:

Die Kurdistan-Tage in Leipzig begannen am 2. August und verliefen wirkungsvoll und vielseitig. Sie erreichten ihren Höhepunkt am 13. August mit einer kraftvollen Demonstration entlang der Eisenbahnstraße. Trotz erneuten Regens bot auch das Parkfest zum Jahrestag des Beginns des bewaffneten Kampfes einen Raum für Vernetzung und Austausch.

Die internationale Solidarität und Zusammenarbeit sehen wir als einen essenziellen Teil der Verteidigung des Demokratischen Konförderalismus, der Verteidigung einer realen Alternative zum modernen Kapitalismus und Patriarchat.

Der Angriffskrieg der Türkei, maßgeblich unterstützt von den NATO-Staaten, dauert an und verschärft sich zunehmend. Dies ist ein Angriff auf die Möglichkeit, eine befreite Gesellschaft zu etablieren und Alternativen zu finden für ein System, das von Unterdrückung lebt. Dies dürfen wir nicht ohne Kampf hinnehmen. In den Bergen Kurdistans werden die Menschen nicht aufhören, für ihre eigene Freiheit und die Freiheit von uns allen zu kämpfen.

So erinnern wir an alle Gefallenen, die ihr Leben im Kampf um die Freiheit gelassen haben. Sie werden für immer in allen schlagenden Herzen aller Gefährt:innen weiterleben und die Erinnerung an sie wird unseren Mut und unsere Klarheit vergrößern. Auch wir dürfen nicht aufhören, zu kämpfen und auf die bestehenden Probleme, Krisen und die systematische Unterdrückung aufmerksam zu machen. Wir müssen uns organisieren, uns weiterbilden, voneinander lernen, auf die Straße gehen und festgefahrene, starre und lebensfeindliche Systeme durchbrechen. Genau dies sollen auch die Veranstaltungen und Aktionen der Kurdistan-Tage aufzeigen: Der Kampf hält an und es wird jeden Tag gekämpft, und zwar in ganz unterschiedlichen Formen.

In den vergangenen Tagen haben wir protestiert, uns weitergebildet, Räume für Organisation und kulturellen Austausch geschaffen und Einblicke in die Ideologie der Bewegung und die Lage Kurdistans geboten – alles haben wir zusammen gestaltet und geschaffen. Wir lösen uns von der ständigen Isolation und wenden uns der Gesellschaft zu. So erkennen wir zum Beispiel durch die Kurdistan-Tage, dass wir nicht alleine sind und sich überall Menschen für die Ideen und den Weg der kurdischen Freiheitsbewegung begeistern und gewinnen lassen.

Wir werden weiterhin Erfahrungen sammeln und aus ihnen lernen, denn es ist kein starrer, sondern ein sich stets wandelnder Weg, der uns zu einer befreiten Gesellschaft führen wird. Dafür werden wir uns weiter zusammentun, die Hindernisse auf dem Weg zu einer befreiten Gesellschaft durchbrechen und uns dem bestehenden System kämpferisch entgegenstellen.

Kurdistan – Funke der Freiheit, der die Welt entzündet! Lasst uns vereint auftreten, uns organisieren und den Kampf gegen die Fesseln aufnehmen, die das herrschende System uns auferlegt.