Bewaffneter Anschlag auf HDP-Büro in Ankara

Unbekannte haben in der vergangenen Nacht auf ein Bezirksverbandsbüro der HDP in Ankara geschossen. In dem Gebäude befanden sich keine Menschen, es entstand Sachschaden. Die HDP macht die polarisierende Regierungspolitik verantwortlich.

Auf ein Büro der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Ankara ist in der vergangenen Nacht geschossen worden. Das Büro des HDP-Bezirksverbands Altındağ befindet sich im fünften Stock eine Gebäudes im Stadtviertel Dışkapı. Der Schuss traf eine Fensterscheibe im Tagungsraum der HDP. Zum Zeitpunkt des Angriffs befand sich niemand im Gebäude, es entstand Sachschaden. Der oder die Täter wurden nicht gefasst. Die benachrichtigte Polizei riegelte das Gebäude ab und ließ auch Journalist:innen nicht durch.

Dilbaz Temel (HDP): „Wir lassen uns nicht einschüchtern“

Der Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands Ankara, Dilbaz Temel, verwies auf einer einberufenen Pressekonferenz auf ähnliche Angriffe in der Vergangenheit und machte die von der AKP/MHP-Regierung betriebene Hetze gegen seine Partei für den Anschlag verantwortlich. Die Regierung weise die HDP mit ihrem polarisierenden und ausgrenzenden Diskurs tagtäglich als Angriffsziel aus und es sei davon auszugehen, dass die Täter nicht gefasst würden. „Wir wissen jedoch, welche Drahtzieher dahinter stehen. Es ist offenkundig, dass der rassistische Diskurs gegen die Kurdinnen und Kurden und die versuchte Kriminalisierung der HDP zu derartigen Angriffen anstacheln. Allen faschistischen Kreisen sollte jedoch bekannt sein, dass die HDP für den Willen der Völker steht und kein Angriff das ändern kann“, so der HDP-Politiker.

Temel kündigte eine Strafanzeige gegen Unbekannt an und sagte: „Wir wollen an dieser Stelle ein weiteres Mal an alle oppositionellen Kreise appellieren: Wenn ihr euch heute nicht auf die Seite der HDP stellt, werdet ihr morgen an die Reihe kommen. Die auf uns abgefeuerte Kugel richtet sich nicht nur gegen uns, sondern gegen die Demokratie in der Türkei. Wer glaubt, dass wir uns davon einschüchtern lassen, der irrt sich. Wir haben keine Angst, weder in der Vergangenheit, noch heute oder in der Zukunft.“