Aysel Koç in Istanbul beigesetzt

Die im Frauengefängnis von Sincan verstorbene politische Gefangene Aysel Koç wurde unter großer Anteilnahme in Istanbul beigesetzt.

Aysel Koç aus der Maostisch-Kommunistischen Partei (MKP) soll sich nach Angaben der Gefängnisleitung der Haftanstalt Sincan in Ankara das Leben genommen haben. Die politische Gefangene war aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der MKP-Guerilla zu verschärfter lebenslänglicher Haft verurteilt worden.

An der Beerdigung der Aktivistin nahmen Vertreter*innen der CHP, der ESP und der Föderation der Sozialistischen Räte (SMF) sowie viele weitere Personen teil.

Frauen trugen ihren Sarg

Unter Trillern wurde der Sarg von Koç auf den Schultern von Frauen vom Cemevi im Istanbuler Stadtteil Gazi zum Friedhof gebracht. Der Friedhof war von der Polizei umstellt. Die Frauen riefen „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frauen, Leben, Freiheit) und die „Die Gefallenen der Revolution sind unsterblich.“

Bisher wurden die Ergebnisse der Autopsie noch nicht bekannt gegeben.

Aysel Koç war am 15. November 2012 bei einem türkischen Angriff auf die Guerilla der MKP/HKO in Dersim-Pilûr festgenommen worden. Bei dem Angriff handelte es sich um ein Kriegsverbrechen. Die türkische Armee hatte in eine Höhle, in der eine Versammlung der MKP/HKO stattfand, Giftgas geworfen und einen Großteil der Anwesenden, 24 Personen, massakriert. Koç wurde lebend gefangen genommen und befand sich seither in Haft.