Öcalans Anwaltsteam stellt Besuchsantrag

Das Anwaltsteam des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan hat erneut einen Besuchsantrag für seinen Mandanten auf der Gefängnisinsel Imrali gestellt.

Die Anwält:innen von Abdullah Öcalan, Raziye Öztürk, Faik Özgür Erol, Rezan Sarıca und Cengiz Yürekli, haben bei der Staatsanwaltschaft Bursa erneut eine Besuchserlaubnis bei ihrem auf der Gefängnisinsel Imrali isolierten Mandanten gestellt.

Abdullah Öcalan wird vollkommen von der Außenwelt abgeschirmt. Ein letztes Lebenszeichen gab es in einem unterbrochenen Telefongespräch mit seinem Bruder Mehmet Öcalan im März. Die Totalisolation wird mit einer Kette von Disziplinarstrafen gerechtfertigt. Eine im September vergangenen Jahres durch das Vollzugsgericht Bursa verhängte Kontaktsperre etwa war mit Disziplinarstrafen gegen die Imrali-Gefangenen in den Jahren 2005 bis 2009 und der 2009 von Öcalan verfassten „Roadmap für Verhandlungen“, die dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) als Verteidigungsschrift vorgelegt wurde, begründet worden. Die Strafe endete am 23. März. Den Anwält:innen wurde jedoch später bekannt, dass bereits im Januar eine weitere Strafe verhängt worden war. Auf diese Weise versucht die türkische Regierung seit der Verschleppung Öcalans im Jahr 1999, die Verbindung zwischen dem kurdischen Vordenker und der Bevölkerung zu unterbrechen. Dieses Unterfangen kann jedoch als gescheitert gelten. Öcalans Bedeutung nahm im 21. Jahrhundert kontinuierlich zu. Er gilt mittlerweile als politischer Denker, Philosoph und kurdischer Repräsentant von Weltgeltung.