91 Gefangene in unbefristetem Hungerstreik

Die Zahl der politischen Gefangenen, die sich mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans an einem unbefristeten Hungerstreik beteiligen, steigt mit jedem Tag.

Während es am Donnerstag noch 64 Personen waren, die sich in 23 türkischen Gefängnissen an einem unbefristeten Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan beteiligen, sind es mit Stand von Sonntag bereits 91 hungerstreikende politische Gefangene. Das berichtete die in Nordkurdistan ansässige Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA). Rund 600 weitere Gefangene beteiligen sich im zehntägigen Wechsel an der Aktion, die von der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven initiiert wurde.

Die 54-jährige kurdische Politikerin, die seit Anfang des Jahres wegen ihrer Kritik an der türkischen Militärinvasion in Efrîn im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) in Untersuchungshaft sitzt, befindet sich seit 54 Tagen in einem unbefristeten Hungerstreik. Ihren Protest hatte Leyla Güven am 7. November während der Verhandlung gegen sie bekannt gegeben. Die Abgeordnete erklärte: „Diese Isolation gilt nicht nur einer Person, sondern einem gesamten Volk. Ich bin in die Politik gegangen, weil mich das Paradigma Abdullah Öcalans dazu motiviert hat. Isolation ist ein Verbrechen. Ich werde meinen Hungerstreik fortsetzen, bis die Justiz ihre unrechtmäßigen Entscheidungen aufhebt und die Isolation beendet wird.“

In Europa findet ebenfalls ein Hungerstreik gegen die Isolationshaft Öcalans auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali statt. Seit genau zwei Wochen fordern 15 kurdische Aktivistinnen und Aktivisten mit einem Hungerstreik in Straßburg vom Antifolterkomitee des Europarats (CPT), Öcalan zu besuchen.