Türkei: 64 Gefangene im unbefristeten Hungerstreik

Mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans befinden sich 64 Gefangene in der Türkei im unbefristeten Hungerstreik. Ungefähr 600 Gefangene beteiligen sich im zehntägigen Wechsel an der Aktion.

Wie die „Freiheitsplattform gegen Isolation“ mitteilt, nehmen über 600 Personen in den türkischen Gefängnissen an einem Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan teil. 64 von ihnen sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten in einen unbefristeten Hungerstreik getreten.

Initiiert wurde der Hungerstreik von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven am 7. November im Gefängnis von Amed (Diyarbakir). Seitdem haben sich immer mehr Gefangene der Aktion angeschlossen.

Die Plattform geht in ihrer Erklärung darauf ein, dass sich die Situation in der Türkei mit dem Abbruch der Friedensgespräche zwischen Abdullah Öcalan, der KCK-Leitung in Qendîl und dem türkischen Staat im Jahr 2015 extrem verschlechtert hat. Das letzte Gespräch zwischen Öcalan und der aus HDP-Abgeordneten bestehenden „Imrali-Delegation“ hat am 5. April 2015 stattgefunden. Danach wurden alle Verhandlungen über eine Lösung der kurdischen Frage einseitig vom türkischen Staat abgebrochen. Öcalan wird seitdem vollständig von der Außenwelt isoliert.

Auch in Europa findet ein Hungerstreik gegen die Isolation statt. Seit dem 17. Dezember fordern 15 kurdische Aktivistinnen und Aktivisten mit einem Hungerstreik in Straßburg einen Besuch des Antifolterkomitees des Europarats auf der Gefängnisinsel Imrali.