HDP-Abgeordnete Leyla Güven im Gefängnis im Hungerstreik
Die HDP-Abgeordnete Leyla Güven ist aus Protest gegen das Unrechtssystem in der Türkei im Gefängnis in Amed in einen Hungerstreik getreten.
Die HDP-Abgeordnete Leyla Güven ist aus Protest gegen das Unrechtssystem in der Türkei im Gefängnis in Amed in einen Hungerstreik getreten.
Die Anfang des Jahres verhaftete und im Juni als Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in die türkische Nationalversammlung gewählte kurdische Politikerin Leyla Güven ist im Hungerstreik. Das gab sie in der heutigen Hauptverhandlung im Prozess gegen sie bekannt. Diese Ankündigung konnte nur über Videoschaltung in den Gerichtssaal übertragen werden, da die Abgeordnete sich geweigert hatte, in Handschellen aus dem Gefängnis in Amed (Diyarbakir) in das städtische Gerichtsgebäude transportiert zu werden.
In der aus dem Gefängnis übertragenen Videoschaltung erklärte Leyla Güven, nicht weiter an der Verhandlung teilnehmen zu wollen. Aufgrund der unrechtmäßigen Entscheidungen der Justiz sei sie in einen Hungerstreik getreten.
Mit ihrem Hungerstreik protestiere sie auch gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali, erklärte die Abgeordnete weiter: „Diese Isolation gilt nicht nur einer Person, sondern einem gesamten Volk. Ich bin in die Politik gegangen, weil mich das Paradigma Abdullah Öcalans dazu motiviert hat. Isolation ist ein Verbrechen. Ich werde meinen Hungerstreik fortsetzen, bis die Justiz ihre unrechtmäßigen Entscheidungen aufhebt und die Isolation beendet wird.“
Dem dänischen sozialdemokratischen Abgeordneten Lars Aslan Rasmussen, der den Prozess gegen Leyla Güven beobachten wollte, wurde der Zugang zum Gericht aus unbekannten Gründen verweigert.