Auch am Sonntag gingen die Feiern anlässlich des 40. Jahrestags der ersten Guerillaoffensive am 15. August weiter. In vielen europäischen Ländern fanden Feiern statt. Im deutschsprachigen Raum vor allem in der Schweiz und in Deutschland.
Festival in Berlin
In Berlin organisierte der Frauenrat Dest Dan gemeinsam mit Nav-Berlin eine Feier mit Bühnenprogramm am Oranienplatz in Kreuzberg. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dilber Çıray und Yılmaz Peşkevin.
Das Festival begann mit einer Schweigeminute für die Gefallenen Kurdistans, anschließend ergriff der Ko-Vorsitzende von Nav-Berlin, Hüseyin Yılmaz, das Wort. In seiner Rede unterstrich er die Bedeutung des 15. August und erklärte: „Wenn heute die ganze Welt das kurdische Volk anerkennt, verdanken wir dies der Ideologie des kurdischen Wegweisenden Abdullah Öcalan und unseren Gefallenen. Niemand von uns kann sagen, dass wir ein freies Leben führen, solange Rêber Apo nicht die physische Freiheit erlangt hat.“
Yılmaz Peşkevin sprach in seiner Rede über die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes und der Solidarität. Er sagte, der Kampf der kurdischen Freiheitsbewegung sei nicht nur ein Kampf für das kurdische Volk, sondern für die Befreiung aller Völker. Peşkevin betonte, dass dieser Kampf verstärkt werden müsse. Es folgten Auftritte von Künstler:innen wie Bengî Agirî, Soner Soyer, Simurg, Neshwan Harikî und Mirxan. An Ständen konnten sich Menschen über kurdische Autor:innen, die Werke von Abdullah Öcalan und die Arbeit der Jugendbewegung informieren.
Feier in Hamburg
In Hamburg fand ebenfalls am Sonntag eine öffentliche Feier im Inselpark in Wilhelmsburg statt. Der Ko-Vorsitzende des kurdischen Dachverbandes FED-DEM, Cuma Özdoğan, erklärte: „Der Freiheitsmarathon, der mit einer Handvoll Revolutionären begann, hat heute Millionen von Menschen erreicht. Auch wenn wir um der Freiheit willen viele Opfer gebracht haben, sind wir stolz und haben unsere Würde. Während wir in dieser Würde leben, will man durch die PDK und die Familie Barzanî das Messer des Verrats ins Herz unseres Volkes stechen. Aber das kurdische Volk hat darauf mit der Vertiefung seiner Einheit reagiert. Die PDK muss diese verräterische Haltung aufgeben.“
Ausgelassene Tänze und Gedenken in Stuttgart
Der 15. August wurde auch in Stuttgart gefeiert. Mesut Dağhan und Pervin Azad, Ko-Vorsitzende des kurdischen demokratischen Gesellschaftszentrums, begrüßten die Teilnehmenden nach einer Schweigeminute für die Gefallenen. In den Reden stand die historische Bedeutung des Beginns des bewaffneten Kampfes der PKK im Mittelpunkt. Nach den Reden traten die Musikgruppen und Künstler:innen Koma Reber Davran, Hozan Şemdin und Zülfü Esen auf.
Bremen: Fest am Weserufer
In Bremen versammelten sich die Menschen am Weserufer, um den Aufbruch des 15. August zu begehen. Aufgerufen hatte das kurdische demokratische Gesellschaftszentrum und der Frauenrat Sêvê. Auf der Feier traten Musiker:innen wund Künstler:innen wie Hozan Aydın, Ziyadin Doğan, Özgür Cömert und Şurzen Beritan auf.
Saalveranstaltung in Darmstadt
In Darmstadt fand eine Saalveranstaltung zum 15. August statt. Dabei stand das Gedenken an die Gefallenen im Mittelpunkt.
Murşide Oltan erinnerte in der Festansprache an die Bedeutung des Kommandanten des 15. Augusts Egîd (Mahsum Korkmaz). Dieser habe dem kurdischen Volk den Weg des Kampfes gezeigt habe und die Grundlage des historischen Kampfes der Guerilla heute gelegt.
Saalveranstaltung in Kiel
In Kiel fand im kurdischen demokratischen Gesellschaftszentrum eine Saalveranstaltung, zu der der Dachverband FED-DEM aufgerufen hatte, statt. Im Namen von FED-DEM erklärte Ihsan Muş, dass der 15. August seit 40 Jahren andauere und permanent im Kampf fortgesetzt werde.
Nach der Ansprache wurden Videos gezeigt und es traten Künstler:innen auf. Die Veranstaltung endete unter der Parole „Bijî Serok Apo“.
15. August in Sion
Auch in der Schweiz wurde der 15. August am Sonntag weiter begangen.
Die von der Kurdischen Volksinitiative Sion am Ufer des Sioner Sees organisierte Feier begann mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Gefallenen. Insbesondere der Kommandant Egîd stand dabei im Mittelpunkt. Sozdar Sidar sprach im Namen der Frauenbewegung YJK-S grüßte insbesondere die anwesenden Angehörigen von Gefallenen und würdigte den Kampf der Guerilla.
Sidar erklärte: „Die Tatsache, dass dieser Kampf heute eine unbesiegbare Kraft darstellt, ist das Ergebnis der ersten Kugel, die Kommandant Egîd in das Herz des Feindes schoss. Das kurdische Volk, dessen Existenz man völlig missachten möchte, steht zu seiner Guerilla, die heute ihren Kampf in den Widerstandsgebieten fortsetzt und den Willen des Volkes verteidigt.“ Sidar wies auf die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, von dem es seit drei Jahren kein Lebenszeichen mehr gibt, hin und rief zur Ausweitung des Kampfes zur Befreiung Öcalans auf.
Fest in Winterthur
Im Schweizer Winterthur versammelten sich die Menschen auf dem Gelände des Quartiervereins Gutschick. Ali Şimşek erklärte im Namen des Dachverbands CDK-S und des kurdischen Sprachinstituts: „Der 15. August brachte viele Veränderungen sowohl in der kurdischen Gesellschaft als auch im politischen Bereich mit sich. Das kurdische Volk hat für diesen Wandel einen hohen Preis bezahlt, aber es hat seinen Willen beansprucht. Nach und nach haben sich seine Ideen in der ganzen Welt verbreitet und es wurde in seiner Bedeutung weltweit anerkannt.“
Es folgten musikalische Beiträge von Hozan Kawa Urmîye Akın zu denen die Menschen ausgelassen feierten. Şemsettin Tunç, der Vater eines Gefallenen, trug ein Gedicht vor. Das Festival endete in Kreistänzen und Parolenrufen.