Feiern zum 15. August gehen weiter

In verschiedenen Städten in Europa fanden erneut Feiern anlässlich des 15. August, dem 40. Jahrestag des Beginns des bewaffneten Kampfes der PKK, statt.

Der erste Schuss der PKK

Am Samstag gingen in verschiedenen Städten Menschen anlässlich des Anbruchs des 41. Jahres des bewaffneten Kampfes der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) auf die Straße. Am 15. August 1984 hatte die PKK ihre erste Guerillaoffensive gegen die türkische Militärjunta gestartet. Die Demonstrationen und Feiern fanden unter anderem in Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz statt.

Kraftvolle Demonstration durch Düsseldorf

In Düsseldorf hatte der Frauenverband YJK-E NRW zu einer Demonstration aufgerufen. Die Aktivist:innen zogen vom Bahnhof aus lautstark mit Parolen und Liedern hinter einem Plakat mit der Aufschrift „Im Geiste des Kommandanten Agit marschieren wir auf dem Weg der Freiheit“ durch die Düsseldorfer Innenstadt. Mit Agit oder Êgid bezieht sich die kurdische Bewegung auf den Guerillakommandanten Mahsum Korkmaz, der die Offensive am 15. August anführte. Die Aktivist:innen riefen immer wieder „Bijî Serok Apo“ und „Terrorist Erdoğan“. Auf Transparenten wurde sich mit dem Guerillawiderstand in den Medya-Verteidigungsgebieten solidarisiert.


Feier in Götzis

Im österreichischen Götzis fand eine Kundgebung zum 15. August statt. Aufgerufen hatte der Kunst- und Kulturverein Sara. Die Beteiligten tanzten Kreistänze und riefen immer wieder „Es lebe die Guerilla“.


Fest in Luzern

In Luzern in der Schweiz fand trotz schwerer Regenfälle eine ausgelassene Feier statt. Das Programm wurde mit einer Schweigeminute für die Gefallenen der Revolution eröffnet. Anschließend folgten Ansprachen der Ko-Vorsitzenden des kurdischen Dachverbandes CDK-S.

Cemal Özdemir sagte: „Der türkische Faschistenstaat, der gestern erklärte, er werde die PKK vernichten, hat große Rückschläge durch den Widerstand der Guerilla erlitten. Das kurdische Volk und die Guerilla haben seit dem ersten Schuss ihren Widerstand in ihren Stellungen fortgesetzt. Wir werden niemals einen Schritt zurückweichen. Wir ehren unsere Gefallenen, sie haben uns das Geschenk des heutigen Tages gemacht.“

Im Namen der Frauenbewegung YJK-S erklärte Özen Ayraç: „Mitten in der Dunkelheit wurde in den Bergen Kurdistans ein Feuer entzündet, das nie erlöschen wird. Es brennt in unseren Herzen, denn wir wissen, was Freiheit bedeutet. Heute, am 15. August, geht es nicht nur um die Freiheit des kurdischen Volkes, sondern um ein globales Umdenken; die Ideen von Serok Apo werden in alle Ecken der Welt getragen. Die Befreiung der Frauen und der Gesellschaft, die Befreiung der Natur, die Schaffung eines ökologischen Lebens und der demokratische Konföderalismus mit seinen unbegrenzten Allianzen werden als dritter Weg diskutiert. Im Geiste des 15. August kämpfen wir heute weiter gegen Krieg, Mord, Besatzung und Kolonialismus. Dieser Entschlossenheit und Kraft müssen weitergetragen werden.“


Nach weiteren Reden traten die Musikgruppen sowie Künstler:innen Awazê Mîtra, Koma Herekol, Koma Erbane, Berî Altay und Ozan Dîyar Dersim auf. Die Teilnehmer:innen tanzten Govend zu der Musik. Viele Tourist:innen und Schweizer:innen verfolgten ebenfalls die Feierlichkeiten bis  in die Abendstunden.

Aktion in Bordeaux

In der französischen Hafenstadt Bordeaux gab es ein Fest unter freiem Himmel und ausgiebige Tänze. Eingeladen hatten die kurdische Jugendbewegung TCŞ und der Dachverband CDK-F. 


Govend in Stockholm

Auch in Schwedens Hauptstadt Stockholm feierten Menschen aus der kurdischen Community den 15. August, der auch als Tag der ersten Kugel gegen die Besatzung bekannt ist. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich und lud Interessierte zum Mittanzen ein.