Zwangsverwalter lässt Bäume in Êrdmed abholzen

Der nordkurdische Landkreis Êrdmed ist für seinen Pappelbestand am Wan-See bekannt. Nun lässt die AKP-Stadtverwaltung die Wälder abholzen.

Unter dem Vorwand von vermehrten Allergien durch die Pollen der Pappel lässt der regierende AKP-Bürgermeister von Êrdmed (Edremit) die Pappelbestände in der Region roden. Der AKP-Bürgermeister Ismail Say hat bisher bereits tausende Bäume fällen lassen. Zuvor hatte bereits der Zwangsverwalter von Wan (Van) dort viele der Bäume fällen lassen.

Die AKP regiert ohne jegliche demokratische Legitimität in Êrdmed. Die ökologisch orientierte Demokratische Partei der Völker (HDP) konnte das Bürgermeisteramt trotz Wahlsieg bei den Kommunalwahlen 2019 nicht antreten. Die Ko-Bürgermeisterin Gülçan Kaçmaz Sayyiğit hatte zwar 54 Prozent der Stimmen auf sich und die HDP vereinen können, aber ihre Entlassung per Ausnahmezustandsdekret wurde als Vorwand genutzt, ihr kein Mandat zu erteilen. An ihrer Stelle wurde der AKP-Politiker Ismail Say zum Bürgermeister ernannt.

Fatih Şahin vom per Dekret geschlossenen Ökologischen Verein Mesopotamiens (MED) ist besorgt. Er sagt: „Der Gedanke, dass Wan in ein paar Jahren nackt und ohne Bäume dasteht, ist sehr schlimm. Was soll denn das für eine Lösung sein, diese schönen Bäume zu fällen? Das ist ein regelrechtes Massaker an der Natur. Das betrifft die ganze Gesellschaft.“