Waldbrände in vier kurdischen Provinzen

In den nordkurdischen Provinzen Dersim, Çewlîg, Bedlîs und Şirnex brennen an mehreren Orten die Wälder. Teilweise wurde die Brände durch Militäroperationen der türkischen Armee ausgelöst.

In Nordkurdistan brennen seit Tagen Waldgebiete. Viele der Brände sind durch Militäroperationen der türkischen Armee ausgelöst worden. In Dersim, Çewlîg (tr. Bingöl), Bedlîs (Bitlis) und Şirnex (Şırnak) werden Löscharbeiten verhindert.

In Dersim ist bereits am 17. August ein Waldbrand im Landkreis Xozat (Hozat) ausgebrochen, das auf den benachbarten Landkreis Pilûr (Ovacık) übergegriffen hat. Aufgrund öffentlicher Proteste begann der Staat nach 13 Tagen mit Löscharbeiten. Vor zwei Tagen sind im Munzurtal und im Tal von Pilemor (Pülümür) weitere Brände ausgebrochen. Die Feuerwehr und die Bevölkerung unternehmen Löschversuche, bisher ist das Feuer nicht unter Kontrolle. Am frühen Morgen sind sechzig Personen aus dem Stadtzentrum zur Unterstützung der Löscharbeiten im Munzur-Wadi eingetroffen, auch aus Xozat beteiligen sich Menschen daran.

Auch das am 29. August in Çewlîg-Xorxol (Yayladere) ausgebrochene Feuer ist noch nicht unter Kontrolle. Der Brand soll durch einen Defekt an einer Hochspannungsleitung ausgelöst worden sein. Zwischenzeitlich waren Löschhubschrauber im Einsatz. Diese verließen das Brandgebiet jedoch, bevor die Flammen gelöscht waren. Die Bevölkerung reagierte wütend und versucht weiterhin, das Feuer mit eigenen Mitteln zu bekämpfen.

Im Gebiet Ava Weqfê in Bedlîs ist vor zwei Tagen ein Waldbrand ausgebrochen. In dem Gebiet liegt ein Rastplatz, dessen Betreiber Ömer Barin mitteilt, dass das Feuer am Montagabend teilweise gelöscht werden konnte, inzwischen jedoch wieder aufgeflammt ist. Barin ruft dringend zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung auf.

In der Provinz Şirnex brennt es momentan an zwei Orten. Das Feuer in Qurta Xanê in der Region Besta soll vor zwei Tagen im Zuge einer Militäroperation von Soldaten ausgelöst worden sein. Staatliche Löschversuche wurden nicht unternommen, Menschen aus der Region wurde der Zutritt zu dem Gebiet verboten. Auch in Girêbestkê lodert nach wie vor ein Waldbrand. Ein vor fünf Tagen von der Bombardierung durch Militärhubschrauber ausgelöstes Feuer in der Nähe des Dorfes Mêhrîna ist von selbst ausgegangen.