Umweltprotest von Frauen in Şirnex

Aktivistinnen der TJA und des HDP-Frauenrats haben in Şirnex gegen Umweltverschmutzung, Staudämme und das Abbrennen der Wälder durch das türkische Militär protestiert.

Aktivistinnen der Bewegung Freier Frauen (TJA) und des Frauenrats der Demokratischen Partei der Völker (HDP) haben im nordkurdischen Şirnex gegen die türkische Staudammpolitik sowie systematische Umweltverschmutzung und das Abbrennen der Wälder durch das Militär protestiert. Die Aktion fand im Rahmen der Kampagne „Em xwe diparêzin“ (Wir verteidigen uns selbst) statt.

An der Kundgebung im zentralen Viertel Gabar (türk. Bahçelievler) nahm auch die Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands, Sabuha Akdağ, teil. Zozan Inan von der TJA erklärte: „Der Kampf der Frauen gegen die Massaker und die Plünderung der Natur wird weitergehen. Auch dieses Jahr brannten monatelang die Wälder in den Regionen Cûdî, Gabar und Besta und die Verantwortlichen unternahmen rein gar nichts dagegen.“

Naturzerstörung nicht unabhängig von Angriffen auf Frauen

Die Kampagne „Em xwe diparêzin“ ist von der TJA am 15. September ins Leben gerufen worden. Die Initiative umfasst den Kampf gegen staatliche und männliche sexualisierte, physische, seelische, digitale und wirtschaftliche Gewalt. Die Frauenbewegung fordert die Bestrafung der Täter. Ein weiterer Aspekt ist die staatliche „Spezialkriegspolitik“, mit der Frauen über sexualisierte Gewalt und Folter zu Sklavinnen gemacht und junge Menschen über Drogen und gezielte Spitzelanwerbung aus ihrem gesellschaftlichen Umfeld gerissen werden.

Mit Blick auf das Programm der Kampagne betonte die Aktivistin Zozan Inan, dass die Zerstörung der Umwelt in Kurdistan nicht unabhängig von den Angriffen auf Frauen betrachtet werden könne. „Überall in den kurdischen Gebieten werden Staudämme und Wasserkraftwerke errichtet. Dies ist weder normal noch Zufall. Mit diesen Angriffen soll unsere Natur und unser Lebensraum vernichtet werden. Die das ganze Jahr über wütenden, systematisch entzündeten Wald- und Flächenbrände stellen Massaker an der Umwelt dar. Wir fassen diese Methoden als direkten Angriff gegen die Frau auf”, so Inan.

Das Wasser, die Erde und die Berge Kurdistans gehören uns

Weiter führte die Aktivistin aus, dass Umweltschutz jeden einzelnen Menschen angeht. Für ein gesundes Leben und eine gesunde Zukunft bedürfe es ganz klar eine gesunde Umwelt. Und die liege in einem großen Ausmaß in der persönlichen Verantwortung. „Wir Frauen werden diese Verantwortung stets übernehmen. Seit Jahren wird die Natur Kurdistans als eine Kolonie betrachtet. Aber das Wasser, die Erde und die Berge dieser Region gehören uns. Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Natur und unsere Kultur vernichtet werden. So wie wir heute für unsere Umwelt eintreten, werden wir es auch in Zukunft tun. Wir erheben als Frauen aus Botan unsere Stimme gegen die Zerstörung der Umwelt und stehen für unsere Geschichte ein. Lasst uns ein Bollwerk für die Umwelt gegen diese Angriffe sein.“

Der Protest der Frauen wurde mit einer Baumpflanzaktion in Şirnex beendet.