TJA: Wir verteidigen uns selbst

Die kurdische Frauenbewegung TJA hat eine Kampagne unter dem Motto „Wir verteidigen uns selbst“ gegen jede Form der Unterdrückung und Gewalt an Frauen gestartet.

Unter dem Motto „Em xwe diparêzin“ (Wir verteidigen uns selbst) hat die Bewegung Freier Frauen (TJA) eine Kampagne gegen sexuelle Übergriffe, Gewalt und jede Form der Unterdrückungspolitik gestartet. Das gab die kurdische Frauenbewegung auf einer Pressekonferenz im Vedat-Aydin-Saal der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Amed (türk. Diyarbakir) bekannt. An der Pressekonferenz nahmen Frauen aus verschiedenen kurdischen Provinzen in der Türkei statt, darunter auch die DBP-Vorsitzende Saliha Aydeniz, die KCD-Vorsitzende Leyla Güven und weitere HDP-Abgeordnete.

Die Kampagne sieht einen Zeitraum von vier Monaten vor. Die Erklärung zu der Kampagne wurde auf Kurdisch und Türkisch von der TJA-Sprecherin Ayşe Gökkan und der HDP-Abgeordneten Semra Güzel verlesen. „Kurdische Kinder werden in speziellen Einrichtungen assimiliert und sich selbst entfremdet. Sie werden dazu gebracht, sich ihrer eigenen Identität und Sprache zu schämen. Kurdische Frauen sollen einbetoniert werden, aber sie haben es vermocht, sich durch Selbstverteidigung neu zu erschaffen. Es ist endlich genug. Wir machen uns auf den Weg, um uns mit der Frauenbefreiungsideologie gegen die patriarchale Mentalität zu verteidigen, die unter Ausnutzung von Militarismus, Rassimus, Sexismus und Religion gegen uns Frauen organisiert wird. Wir werden die Unterdrückung nicht länger hinnehmen und für ein freies und gleiches Leben kämpfen“, heißt es in der Erklärung.

Die Kampagne umfasst den Kampf gegen staatliche und männliche sexualisierte, physische, seelische, digitale und wirtschaftliche Gewalt. Die Frauenbewegung fordert die Bestrafung der Täter. Ein weiterer Aspekt ist die staatliche „Spezialkriegspolitik“, mit der Frauen über sexualisierte Gewalt und Folter zu Sklavinnen gemacht und junge Menschen über Drogen und gezielte Spitzelanwerbung aus ihrem gesellschaftlichen Umfeld gerissen werden. Die TJA will gemeinsam mit den von Lynchangriffen betroffenen Glaubensgemeinschaften und Volksgruppen für deren Verteidigung kämpfen und sich gegen religiös-fanatische und pornographische „Hate-Speech“ engagieren. Die Isolation auf Imrali soll bekämpft und die kurdische Muttersprache gefördert werden. Die TJA setzt auf eine Einheit des kurdischen Volkes und die Förderung einer kollektiven Ökonomie. Weitere Schwerpunkte sollen die Verteidigung der Natur Kurdistans und der Istanbul-Konvention gegen Gewalt an Frauen sein.