Die Revolution in Rojava auf dem NoTAV-Sommerfestival

Auf dem Festival Alta Felicità in Norditalien sind lebhafte Diskussionen über Jineolojî und die Kampagne „Make Rojava Green Again“ geführt worden.

Mehrere tausend Menschen nahmen in den vergangenen Tagen am Festival in Norditalien gegen die geplante Schnellzugtrasse zwischen Italien und Frankreich teil. Aktivist*innen diskutierten über Jineolojî und die Kampagne Make Rojava Green Again.

Die „NoTAV“- Bewegung gegen die geplante Schnellzugtrasse zwischen Italien und Frankreich zählt seit vielen Jahren zu den wichtigsten sozialen Bewegungen in Italien. Seit vielen Jahren wehren sich die Menschen erfolgreich gegen die geplante Naturzerstörung in den Bergen im Norden Italiens. Teil des Widerstands ist das jährliche „Festival Alta Felicità“, zu welchem auch dieses Jahr vom 25. bis 28. Juli Tausende von Menschen aus ganz Italien kamen. Neben Musik und einer Demonstration zum Ort des Baubeginns der Schnellzugtrasse fanden verschiedene Workshops und Diskussionen statt.

Eines der zentralen Themen war auch die in Italien neu belebte Klimagerechtigkeitsbewegung, vorangetrieben von „Fridays for Future“ und vielen lokalen ökologischen Komitees. Und auch die Revolution in Rojava wurde in verschiedenen Workshops und Reden thematisiert. So fand ein Workshop zum Thema Jineolojî statt, in welchem die Wissenschaft der Frau und des Lebens vorgestellt und mit Aktivist*innen verschiedener Bewegungen diskutiert wurde.

In einer Veranstaltung zur ökologischen Dimension der Revolution in Rojava wurde die Kampagne „Make Rojava Green Again“ vorgestellt. Durch die ideologische Arbeit der Kampagne zu den Ideen von Abdullah Öcalan und Murray Bookchin konnte zu den stattfindenden Diskussionen der italienischen Ökologiebewegung beigetragen werden, indem eine passende Theorie zur ökologischen Krise des Kapitalismus vorgestellt wurde. Betont wurde die Notwendigkeit des Zusammenhangs von ökologischen, feministischen und demokratischen Kämpfen. Doch auch die praktischen ökologischen Herausforderungen in Rojava und die begonnen Maßnahmen der Selbstverwaltung wurden diskutiert. So wurde über die Probleme einer ökologischen Landwirtschaft gesprochen und die erfolgreiche Diversifizierung dieser durch die Selbstverwaltung. Die Kampagne „Make Rojava Green Again“ wurde als praktisches Beispiel eines gelebten Internationalismus vorgestellt.

Im Fokus stand jedoch die aktuelle politische Lage in Rojava und die Bedrohung durch den türkischen faschistischen Staat unter Erdoğan, welcher mit weiteren Angriffen auf die Revolution in Rojava droht. Und so zeigten auch viele Aktivist*innen ihre Solidarität und unterstützten den Aufruf der Kampagne „RiseUp4Rojava“ mit einem Foto der Solidarität mit der Gesellschaft in Rojava.