Demonstrationszug startet im System Change Camp in Hamburg

Vor einer guten Stunde sind Tausende Menschen vom System Change in Camp in Hamburg losgezogen, um sich den großen Klimakiller-Konzernen in den Weg zu stellen.

Heute um acht Uhr zogen etwa 2000 Aktivist:innen als Demonstrationszug vom System Change Camp in Hamburg los. Das Aktionsbündnis Ende Gelände hat angekündigt, mit Massenaktionen des zivilen Ungehorsams gegen den Ausbau fossiler Infrastruktur und kolonialer Wirtschaftsstrukturen zu protestieren.

Dazu erklärt Luka Scott, Sprecherin von Ende Gelände: „Wir werden uns heute den großen Klimakiller-Konzernen in den Weg stellen und den Gasausstieg selbst in die Hand nehmen. Wer im Jahr 2022 noch in neue fossile Infrastruktur investiert, muss mit unserem Widerstand rechnen.“

Die Bundesregierung plant den Neubau von insgesamt etwa einem Dutzend neuer LNG-Terminals zum Import von Flüssiggas auf der Suche nach Alternativen zu russischem Gas.

Charly Dietz, ebenfalls Sprecherin von Ende Gelände erklärt dazu: „Die großen Öl- und Gaskonzerne sind Krisenprofiteure. Während steigende Preise und die fossile Inflation für viele Menschen zum Armutsrisiko werden, verzeichnet die Öl- und Gasindustrie Milliardengewinne. Das zeigt ganz klar: Wir befinden uns nicht in einer Energiekrise, sondern einer kapitalistischen Verteilungskrise. Jetzt die fossile Gasindustrie mit Milliarden zu subventionieren statt Verbraucher:innen vor Energiearmut zu schützen, ist ein Skandal und eine Kampfansage an alle, die für Klimagerechtigkeit kämpfen.“

An der Aktion nehmen auch zahlreiche internationale Aktivist:innen teil. Viele von ihnen hatten bereits auf dem System Change Camp Vorträge gehalten und Workshops gegeben, um von der Situation in ihren Heimatländern zu berichten. Juan Pablo, Aktivist für Klimagerechtigkeit und Menschenrechte aus Kolumbien, ergänzt: „Die Globalisierung in Kolumbien hat uns Tod und Gewalt aufgezwungen. Wir sind heute hier, alle gemeinsam, weil wir die Globalisierung des Widerstandes sind.“

Bereits in den letzten Tagen gab es Aktionen zivilen Ungehorsams gegen ein geplantes Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven und den Gasgroßverbraucher Yara in Brunsbüttel.