In dieser Woche sind die letzten Bäume auf der Trasse durch den Dannenröder Forst gefallen. Das Aktionsbündnis „Keine A49!“ und „Wald statt Asphalt“ laden für kommenden Sonntag um 14 Uhr zu einem Waldspaziergang in Gedenken an die gefallenen Bäume, Träume und Lebensräume ein. „Wir wollen zusammen mit Anwohner*innen der Zerstörung gedenken und gemeinsam Kraft schöpfen für den weiteren Widerstand gegen die A49 und alle weiteren geplanten Autobahnen”, teilten beide Initiativen am Freitag mit.
Die Planung sieht wie folgt aus: Nach einer Kundgebung am Sportplatz mit Beiträgen zur Fortsetzung des Protestcamps und ersten Überlegungen zu den weiteren Aktivitäten des Bündnisses „Wald statt Asphalt” gehen alle gemeinsam auf die Rodungstrasse. Vor Ort werden Kerzen aufgestellt, Lieder aus der Besetzung gesungen und ein großes X als Zeichen des fortwährenden Widerstandes gebildet. Im „Danni” ist der Protest gegen Autobahnen zu einer Bewegung mit bundesweiter Bedeutung angewachsen. Das große X im Danni macht deutlich: die A49 ist noch lange nicht gebaut und die Klimagerechtigkeitsbewegung wird geschlossen alles dafür tun, dass kein weiterer Meter Autobahn in Deutschland durch wertvolle Naturschutzgebiete, Wälder und Wiesen gebaut wird.
Auch fünf Jahre nach Pariser Abkommen kaum Umlenken in Auto-Deutschland
Dazu erklärt Barbara Schlemmer vom Aktionsbündnis „Keine A49!”: „Auch fünf Jahre nach dem Pariser Abkommen steuert der Verkehrssektor in Deutschland ungebremst immer tiefer in die Klimakrise. Demonstriert wird dies aktuell bei uns im Dannenröder Wald, in dem trotz Corona-Pandemie, zahlreichen Deeskalationsaufrufen, erheblichen wasserrechtlichen und natur- und klimaschutzrechtlichen Bedenken der Bau einer Autobahn mit aller Macht und ohne Atempause durchgesetzt wird. Es ist skandalös, wie wenig Umlenken in Auto-Deutschland auch fünf Jahre nach dem Abkommen von Paris zu erkennen ist.”
Auch nach der Räumung des Dannenröder Wald sind die Kritik und der Widerstand gegen neue Autobahnen und für eine Verkehrswende stärker und lauter denn je. Der breite Widerstand hat deutlich gemacht: Der Bau neuer Autobahnen ist von gestern und kann nur noch gegen erheblichen Widerstand durchgesetzt werden. Es gibt bereits erste Verabredungen für die weitere Vernetzung gegen bestehende Autobahnprojekte. Der Widerstand wird sich im kommenden Jahr auf das ganze Land ausweiten.
Wer in der Klimakrise Autobahnen baut, muss mit Widerstand rechnen
Zur Fortsetzung des Widerstands erklärt Charlie Linde vom Bündnis „Wald statt Asphalt”: „Jetzt, mit dem Ende der Rodungsarbeiten, geht der Kampf gegen die A49 und alle neuen Autobahnen in eine neue Phase über. Die weiteren Bauarbeiten zur A49 werden wir kritisch und ungehorsam begleiten und die Verantwortlichen für die Zerstörung von Lebensgrundlagen weiter zur Rechenschaft ziehen. Wer mitten in der Klimakrise meint, noch neue Autobahnen bauen zu müssen, muss mit unserem Widerstand rechnen.”
Bündnis prüft weitere juristische Schritte gegen Bauvorhaben
Das Bündnis setzt sich weiterhin für die kritische Aufarbeitung von Polizeigewalt, unrechtmäßigen und gefährlichen Fällarbeiten sowie Verstößen gegen Naturschutzvorgaben im Rahmen des Baus der A49 ein. Es bleiben zudem erhebliche Sorgen um das Trinkwasser in der Region. Weitere juristische Schritte gegen das Bauvorhaben werden derzeit geprüft.