Bombenanschlag gegen Raubrodung in Botan
Die YPS haben einen Bombenanschlag verübt gegen Dorfschützer, die sich an der Raubrodung riesiger Waldflächen in der nordkurdischen Provinz Şirnex beteiligen.
Die YPS haben einen Bombenanschlag verübt gegen Dorfschützer, die sich an der Raubrodung riesiger Waldflächen in der nordkurdischen Provinz Şirnex beteiligen.
Die YPS (Yekîneyên Parastina Sivîl, Zivile Verteidigungseinheiten) haben sich zu einem Bombenanschlag auf einen von Dorfschützern zum Abtransport von gefällten Bäumen genutzten Traktor in der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) bekannt. Bei dem Anschlag in der Besta-Region seien die Dorfschützer Özgür Babat, Mervan Bilen, Dindar Benek und Hasan Babat verletzt worden, teilt das „YPS-Vergeltungsteam Şehîd Şervan Erkendi“ mit.
Zum Hintergrund ihrer Aktion erklären die YPS: „Die massakrierende Mentalität des türkischen Staats durchlebt einen Prozess, in dem sie dazu verdammt ist, das einzige Opfer des Sumpfes zu sein, den sie mit ihren eigenen Händen unter Missachtung aller menschlichen Werte geschaffen hat. Dieser Prozess ist zwar das Ende des türkischen Faschismus, aber auch der Ausgangspunkt für ein freies Kurdistan und damit für eine demokratische Türkei. Sowohl die schwachsinnigen AKP/MHP-Kräfte als auch ihre parasitären Kollaborateure wissen ganz genau, dass die einzige schlichte Realität, die die Geschichte erleben wird, das radikale Ende dieses Rassismus sein wird. Die zum Scheitern verurteilten Machthaber der Republik Türkei können nicht einmal den Namen Kurdistan ertragen und sind feindselig gegenüber den Menschen, dem Boden, dem Wasser, der Luft und den Bäumen. Diese Feindschaft basiert auf tief verwurzeltem Kolonialismus, Rassismus, Nationalismus und Sexismus.“
Das seit langer Zeit andauernde Massaker an der Natur in Kurdistan habe in den letzten zwei Jahren einen Höhepunkt erreicht und sei ein weiterer Grund für bewaffneten Widerstand. Die intensivierte Umweltzerstörung Teil des allgemeinen Kriegskonzepts des türkischen Staates, erklären die YPS und verweisen auf die Isolation von Abdullah Öcalan, die Chemiewaffeneinsätze gegen die Guerilla und die massive Repression gegen die kurdische Opposition:
„Die Menschen in Kurdistan sind Hunger, Armut, Assimilation und physischer Zerstörung ausgesetzt. Wenn in Kurdistan auch nur ein Brunnen versiegt, ist allein der türkische Staat dafür verantwortlich. Sein Konzept zielt darauf ab, sich alles einzuverleiben. In Botan haben der türkische Faschismus und die Dorfschützer vor allem in den letzten zwei Jahren einen schweren Raubbau an der Natur betrieben. Botan ist das Herz von Kurdistan und ein Symbol des Widerstands. Mit der Zerstörung der Wälder soll auch der Willen der Bevölkerung gebrochen werden. Seit mehr als zwei Jahren werden in Şirnex in den Gebieten Cûdî, Gabar und Besta Wälder von Dorfschützern gerodet. Diese Gebiete wurden zu besonderen Sicherheitszonen erklärt und gesperrt. Jeden Tag werden Bäume gefällt und mit Lastwagen auf den Markt gebracht. Allein in den letzten sieben Monaten wurden sieben Prozent der bewaldeten Fläche in diesen Gebieten zerstört.
Die Feindseligkeit des türkischen Staates gegenüber dem kurdischen Volk ist inzwischen eine weltweit anerkannte Realität. Das kurdische Volk hat diese Feindschaft nie unbeantwortet gelassen und wird sich diesem Faschismus niemals unterwerfen. Es leistet Widerstand in dem Bewusstsein, dass es ein Krieg um Sein und Nichtsein ist, ein revolutionärer Volkskrieg. Insbesondere die Dorfschützer und Kontras, die als Kollaborateure des türkischen Faschismus direkt an diesem Baummassaker beteiligt sind, sollten wissen, dass ihnen niemals verziehen wird.
Anlässlich dieser Aktion warnen wir noch einmal öffentlich Suphi Babat, Mahmut Babat, Nizam Babat, Mustafa Babat, Kazım Babat, Selim Dağ, Cemil Babat und andere, deren Namen wir hier nicht zu nennen brauchen, sowie alle, die unsere Wälder abholzen, transportieren und verkaufen. Dieser Krieg ist ein Krieg, in dem der Feind und seine Kollaborateure zur Rechenschaft gezogen werden.“