Berliner Städtepartnerschaft baut solarbetriebenen Brunnen für Dêrik

Die Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik hat den ersten solarbetriebenen Trinkwasserbrunnen für ein Stadtviertel der Partnerstadt Dêrik in Nordsyrien gebaut.

Im nordostsyrischen Dêrik ging vor einigen Tagen ein Solarbrunnen in Betrieb. Der Brunnen im Stadtviertel Şehid Xebat ist zentraler Bestandteil der Wasserversorgung im Ortsteil, nachdem in weiten Teilen der Region die Versorgungsinfrastruktur durch Luftangriffe des türkischen Militärs zerstört wurde. Umgesetzt wurde das von der Landesstelle Berlin für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) geförderte Projekt von der Berliner Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik gemeinsam mit der Stadtverwaltung in Dêrik und der Initiative „Make Rojava Green Again“.

Der Solarbrunnen besteht aus einer Wasserpumpe, die von dem durch 112 Solarmodule erzeugten Strom mit einer Maximalleistung von 64,96 kW angetrieben wird. Das Wasser wird tagsüber in Speicher auf den Dächern der Häuser gepumpt. Aktuell werden so mehr als 1.000 Haushalte mit etwa 5.000 Menschen sicher mit Wasser versorgt. Es wird erwartet, dass sich künftig auch noch mehr Binnenflüchtlinge aus den türkisch besetzten Gebieten Nordsyriens dort ansiedeln werden.

Ökologischer Wiederaufbau

Dem Städtepartnerschaftsverein ist es außerordentlich wichtig, die Partnerstadt Dêrik bei der Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wasser zu unterstützen. „Denn dies ist ein wichtiger Beitrag, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern“, sagte Elke Dangeleit, die zum Vorstand der Städtepartnerschaft gehört. Der Verein möchte den Menschen in Dêrik mit konkreten Projekten helfen, Bleibeperspektiven zu entwickeln. Nur so könnten sie von der Flucht nach Europa abgehalten werden. „Dass der Brunnen mit erneuerbaren Energien betrieben wird, ist ein weiterer Gewinn, denn so wird gezeigt, dass Versorgungssicherheit und die Umstellung auf erneuerbare Energien Hand in Hand gehen können.“

Versorgungssicherheit gewährleisten

Der Direktor der lokalen Wasserbehörde, Mustafa Ahmed, hebt die Bedeutung des Solarbrunnens hervor: „Dieses Projekt wird dem Stadtteil von großem Nutzen sein, weil der Solarbrunnen die Wasserversorgung sichern wird. So werden die Probleme wie Stromausfall und die dadurch verursachte Wasserknappheit beseitigt.“

In der Sitzung des basisdemokratischen Stadtteilrates in der letzten Juliwoche wurde die Relevanz für den Alltag der Einwohner:innen betont, die nun nicht mehr in andere Stadtteile fahren müssten, um Wäsche zu waschen oder Kanister aufzufüllen. Neben der elementaren Versorgung mit Wasser ermögliche das Projekt außerdem, dass keine Dieselgeneratoren mehr benötigt würden, was sich positiv auf die Luftqualität und Lärm auswirke. 

Stabile Zusammenarbeit

„Wir würdigen die gute und gewachsene Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Dêrik. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass lediglich drei Monate zwischen dem Förderbescheid und der Projektrealisierung vergangen sind. Wir danken der Stadtverwaltung und „Make Rojava Green Again“ für die herausragende Vorbereitung und Umsetzung. Der Landesstelle Berlin für Entwicklungszusammenarbeit sprechen wir unseren Dank für die Förderung aus“, so der Verein.