Luftangriffe auf zentrales Gaskraftwerk bei Dêrik

Die türkische Luftwaffe hat das zentrale Gaskraftwerk in Siwêdiyê bombardiert. Das Kraftwerk war bereits bei den Luftoffensiven der Türkei im Dezember und Oktober 2023 sowie November 2022 immer wieder angegriffen und großflächig zerstört worden.

Das türkische Militär hat das zentrale Gaskraftwerk Siwêdiyê bombardiert. Bilder, die von der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) veröffentlicht wurden, zeigten starke Explosionen und Brände über der Anlage. Ob Menschen verletzt wurden, ist unklar.

Das Gaskraftwerk Siwêdiyê (As-Suwaydiyah) befindet sich im gleichnamigen Ort etwa dreißig Kilometer südlich von Dêrik und neunzig Kilometer östlich von Qamişlo. Bereits bei den Luftoffensiven der Türkei im vergangenen Dezember und Oktober sowie im November 2022 war die Anlage von türkischen Kampfflugzeugen und Drohnen angegriffen worden. Zwischenzeitlich erfolgte Reparaturarbeiten waren auf diese Weise zunichtegemacht worden.


Die Anlage Siwêdiyê galt lange als das einzige noch funktionierende Kraftwerk in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien und versorgte bis zu seiner Zerstörung den gesamten Cizîrê-Kanton mit Gas und Strom. Gleichzeitig war es auch Abfüllstation für die Gasflaschen der Haushalte. Während der Angriffswelle im Oktober 2023 waren Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro entstanden. Türkische Kampfbomber hatten die Ölturbinen, die Entschwefelungsanlage und das Umspannwerk zerstört.


Außerdem wurden am Sonntag wieder die Ölfelder Odê (Odeh) und Zarba in Tirbespiyê angegriffen. Die Lagerstätten waren bereits am Samstag und Freitag von der türkischen Luftwaffe ins Visier genommen worden. Heute verzeichneten Sicherheitskräfte den gesamten Tag über mindestens fünf Luftschläge rund um die Ölfelder. Darüber hinaus kam es in der Koçerat-Region bei Dêrik zur Bombardierung der Erdölraffinerie Tifla.