Ökoaktivist Güner Yanlıç in Amed festgenommen

Der Ökoaktivist Güner Yanlıç ist in Amed festgenommen und in die polizeiliche Antiterrorabteilung gebracht worden. Hintergrund ist das Ermittlungsverfahren gegen den „Demokratischer Gesellschaftskongress”.

Am 25. September hatte die Generalstaatsanwaltschaft Ankara im Rahmen der „Kobanê-Ermittlungen“ die Festnahme von 82 Personen angeordnet, darunter hochrangige Politikerinnen und Politiker der Demokratischen Partei der Völker (HDP). Zwanzig Personen wurden festgenommen, 61 der Betroffenen sollen sich im Ausland aushalten. Am Freitag ergingen gegen 17 Personen Haftbefehle, darunter Ayla Akat Ata, Emine Ayna und Ayhan Bilgen.

Aus Protest gegen den politischen Vernichtungsfeldzug haben die Parteien HDP und DBP, der zivilgesellschaftliche Zusammenschluss „Demokratischer Gesellschaftskongress“ (KCD) und die Frauenbewegung TJA (kurd. Tevgera Jinên Azad) in Amed (türk. Diyarbakir) eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Dabei appellierten sie an „die Völker Kurdistans“, die Demokratie gegen den Faschismus, den Frieden gegen den Krieg und die Freiheit gegen die Isolation zu verteidigen.

Der Ökoaktivist Güner Yanlıç wurde im Anschluss bei einer Polizeikontrolle festgenommen. Er ist Mitglied der Plattform zum Schutz der Hevsel-Gärten in Amed und wurde in die Antiterrorabteilung der Polizei gebracht. Offenbar erfolgte die Festnahme im Rahmen des Ermittlungsverfahren gegen den „Demokratischer Gesellschaftskongress” (KCD).

Im selben Verfahren sind am Freitag drei HDP-Mitglieder und ein kurdischer Imam in Amed als vermeintliche Terroristen verhaftet worden. Der KCD fungiert als Dachverband politischer Parteien, zivilgesellschaftlicher Organisationen, religiöser Gemeinden sowie von Frauen- und Jugendorganisationen und steht neben der HDP im Fokus der staatlichen Repression in der Türkei.