Tamilische Fahrraddemonstration von London nach Genf

Mit einer Fahrraddemonstration durch Europa machen Tamil:innen auf die schlechte Menschenrechtssituation in Sri Lanka aufmerksam, die heutige Station war Karlsruhe. In Deutschland ist die tamilische Nationalfahne verboten.

Seit dem 15. Februar findet eine Fahrraddemonstration von in Europa lebenden Tamil:innen statt. Die Tour begann in London und führte über die Niederlande nach Belgien, Luxemburg und Deutschland. In den nächsten Tagen geht die Route über Frankreich und endet schließlich am 4. März mit einer Kundgebung vor dem Sitz der Vereinten Nationen in Genf. Anlass ist eine zeitgleiche UN-Debatte über die aktuelle Situation in Sri Lanka.

In Luxemburg wurde ein Gespräch mit Vertretern des Außenministeriums geführt. Die Tamil:innen machten bei dem Gespräch auf die andauernd schlechte Menschenrechtssituation in Sri Lanka aufmerksam, unter welcher vor allem die tamilische Bevölkerung zu leiden hat. Sie betonten, dass auch kleine Nationen wie Luxemburg eine wichtige Rolle spielen können, um Druck auf die Regierung Sri Lankas auszuüben. Ohne Druck von außen sei eine Veränderung der politischen Zustände kaum möglich. In den nächsten Tagen wurden Rathäuser in Saarbrücken, Landau und Karlsruhe besucht und auch dort Öffentlichkeit für die tamilische Frage geschaffen. In Karlsruhe kam es heute zu einer Zusammenkunft mit Vertreterinnen der Linkspartei, welche sehr interessiert waren und viele Fragen auch zur Situation der Tamil:innen in Deutschland stellten.

Trotz des teilweise schlechten Wetters sind die Teilnehmenden weiterhin sehr motiviert. Ein kurdischer Aktivist, der sich in den letzten drei Tagen an der Aktion beteiligte, brachte die Bedeutung internationaler Solidarität zum Ausdruck. Wie zahlreiche Symbole der kurdischen Befreiungsbewegung wird in Deutschland auch die tamilische Nationalfahne als Kennzeichen einer terroristischen Organisation gewertet und strafrechtlich verfolgt.