Genf: Protest der tamilischen Community vor den UN

An dem Sitz der Vereinten Nationen in Genf fordert die tamilsche Community die UN auf, ihr Schweigen zu der Situation in Sri Lanka zu brechen und den Genozid an der Bevölkerung anzuerkennen.

In Genf fand am Montag vor den Vereinten Nationen (UN) eine Kundgebung der tamilischen Community statt. Anlass der Zusammenkunft waren Gespräche der UN über die Situation in Sri Lanka.

Im Vorfeld gab es eine Pressekonferenz, an der sich neben Vertretern der tamilischen Gemeinschaft auch ein kurdischer Aktivist mit einer Stellungnahme beteiligte. Es wurde die aktuelle Situation auf Sri Lanka thematisiert und festgestellt, dass der Genozid an den Tamil:innen, der 2009 mit dem Massaker von Mulivaikal seinen Höhepunkt gefunden hat, bis heute andauert. Bei diesem Massaker wurde die tamilische Guerilla LTTE militärisch besiegt und ein Genozid an der Bevölkerung verübt. In Bezug auf die Rolle der Vereinten Nationen wurde betont, dass sich diese auch 14 Jahre nach dem Massaker von Mulivaikal weiter in Schweigen hüllen und keine Schritte zur Anerkennung des Völkermordes an den Tamil:innen unternehmen; und das obwohl bis heute 146.000 Menschen vermisst werden, obwohl der Landraub an tamilischen Grund und Boden durch den sri-lankanischen Staat weiter andauert und obwohl sexualisierte Gewalt gegenüber tamilischen Frauen systematisch stattfindet.

All diese Fakten verdeutlichen, wie dringend es ist, dass endlich eine unabhängige Untersuchung durch die Vereinten Nationen stattfindet. Aber egal wie die Haltung der internationalen Staatengemeinschaft ist, es ist klar, dass die Solidarität der Kurd:innen mit den Tamil:innen bis zur endgültigen Befreiung von Tamil Eelam andauern wird. An dieser Stelle wurde nochmal darauf hingewiesen, das sich der Diktator Erdoğan eine sogenannte sri-lankanische Lösung für die kurdische Frage wünschen würde.

Auf der anschließenden Kundgebung vor den Vereinten Nationen, die vom Volksrat der Eelam Tamilen organisiert wurde, fanden sich rund 400 Tamil:innen zusammen, um nochmals die Anliegen der tamilischen Bevölkerung in Tamil Eelam und auch in der Diaspora auf die Straße zu tragen und auf diese Weise den Vereinten Nationen zu zeigen, dass die Tamil:innen sich niemals von ihrer Heimat trennen werden. Sie forderten die Vereinten Nationen auf, ihr Schweigen zu der Situation der Tamil:innen in Sri Lanka zu brechen und den Genozid an ihnen anzuerkennen.