Genf: Tamilische Community fordert Anerkennung des Genozids

Die tamilische Community hat auf einer Kundgebung vor dem Sitz der UN in Genf die Anerkennung des Genozids an den Eelam Tamilen gefordert.

Vor den Vereinten Nationen in Genf fand am Montag eine Kundgebung statt, zu der die tamilische Community europaweit mobilisiert hatte. Das Anliegen der Kundgebungsteilnehmer:innen war es, Druck auf die Vereinten Nationen aufzubauen, das Schweigen zum Völkermord an der tamilischen Bevölkerung von 2008/2009 zu brechen und die Anerkennung des Genozids an den Eelam Tamilen zu fordern.

Als die srilankische Regierung am 18. Mai 2009 den Krieg für beendet erklärte, waren mehr als 70.000 Tamil:innen getötet. Über 146.000 Menschen gelten laut den Vereinten Nationen immer noch als vermisst. Während der letzten Militäraktion beschoss die srilankische Armee wahllos auch Krankenhäuser, führte Massenhinrichtungen durch und verübte massenhaft sexuelle Gewalt.

An der Kundgebung in Genf nahmen auch kurdische Aktivisten teil, die in einem Redebeitrag ihre Solidarität mit den Tamil:innen zum Ausdruck brachten. Sie schwangen Öcalan-Fahnen sowie Fahnen der kurdischen Jugendorganisation Tevgera Ciwanên Şoreşger. „Auf der Kundgebung wurde deutlich gezeigt, dass die Freundschaft zwischen Tamil:innen und Kurd:innen nicht zu brechen ist", erklärte ein Teilnehmer.