Reisetagebuch: Der Süden widersteht – Tag 9 und 10

„Wir steigen auf diesen Zug des Fortschritts nicht auf, weil wir wissen, dass seine Stationen Dekadenz, Krieg, Zerstörung und seine Endstation die Katastrophe sind.“ Die letzten Stationen der Karawane stehen im Zeichen des Widerstands gegen den Maya-Zug.

3. und 4. Mai 2023: Das bemalte Büro des Consejo Regional Indígena Popular de Xpujil (CRIPX) trotzt mit in allen erdenklichen Farben gemalten Bildern von Bäumen, Jaguaren, Vögeln, Lagunen, Milpas, Häuschen, Hirschen, Gürteltieren, Sonnen, Schlangen, Käfern und Pyramiden der Dunkelheit, die nach der kleinen Ortschaft mitten im Regenwald Campeches greift: In weniger als einem Jahr ist die verschlafene Gemeinde eine Militärbasis geworden: Polizei-, Armee- und Nationalgarde sind hier stationiert, um den siebten Tramo des Tren „Maya“ zu errichten, zu überwachen und den Widerstand einzuschüchtern. „Früher konnte ich hier abends alleine nach Hause laufen, meine Freundinnen treffen, Fahrrad fahren“, erzählt eine compa des CRIPX, die – seit Neustem – anonym bleiben muss. „Jetzt warten ab 18 Uhr überall besoffene Männer: Militärs, die sich hier einquartiert haben und sexuelle Krankheiten an viele Frauen übertragen, Bauarbeiter, die glücklich sind, endlich einen gut bezahlten Job zu haben. Was passieren wird, wenn der Zug fertig gestellt ist, daran denken sie nicht.“ Auch die organisierte Kriminalität habe sich sei seit der Ankündigung des Tren „Maya“, der Tourismus und Urbanisierung bringen wird, in dem Ort angesiedelt. Zuerst beseitigen sie die „Kleinkriminellen“, die bisher die wenigen Drogen verkauften: „Andauernd tauchen Leichen auf, aber die Polizei lässt sie schnell verschwinden und tut, als sei nichts passiert.“ Dabei machen die Kartelle kein Geheimnis daraus, wer für die Attacken verantwortlich ist, es tauchen entsprechende Bekenntnisse auf. Die Angst ist ihre beste Werbung. „Es stehen auch immer öfter unbekannte Autos vor meiner Wohnung, vor unserem Büro.“ Auch wir haben Angst. „Das hier war ein ruhiger Ort, der ein Partyort werden wird. Es ist schon jetzt laut abends, doch die kleinen Geschäfte gehen kaputt, keiner kann zahlen, was sie auf der Baustelle zahlen. Jetzt haben wir hier dafür die großen Ketten, die Farmacias Similares, die Oxxos… Dort arbeiten Menschen aus vielen Teilen des Landes, und viele Jugendliche von hier, genau wie auf den Baustellen. Sie glauben, sie profitieren von diesem Zug.“ Im Hintergrund rollen gepanzerte Fahrzeuge der Armee an uns vorbei. „Die jungen Menschen, sogar Menschen unserer Organisation wechseln die Seiten“, sagt die junge compa noch. Dann muss sie weinen. Sie atmet tief durch, um die Zeremonie zu leiten, die nicht nur ihr neue Kraft für den heutigen Tag schenken soll.


Die Baustellen im Naturschutzgebiet von Calakmul mit den riesigen Wäldern, Lagunen und Maya-Stätten der Stadt, die in der klassischen Zeit zu einer der mächtigsten Maya-Städte wurde,1 sind nicht nur für massive Umweltzerstörung und die Errichtung eine regelrechten Militärstadt verantwortlich (wenige Meter von den tausend Jahre alten Pyramiden entfernt verwalten die Soldaten sogar die auf gerodeten Lichtungen erbauten Hotels) – sie entbehren auch jeglicher legalen Grundlage: Der Streckenabschnitt 7, der hier unter dem Motto „Cumpliendo la misión“ („Die Mission erfüllen“ - der Spruch ist auf jedem der durch die Hitze rollenden LKWs zu sehen) aus dem Wald gestampft wird, ist schon lange vom obersten Richter des Bezirks mit einem definitiven Baustopp für illegal erklärt worden: „Sie haben hier nur das Recht, Bodenforschung anzustellen, nicht einmal die Straßen für die Maschinen, die sie hier betreiben, hätten gebaut werden dürfen“, erzürnt sich R., der die entsprechenden Urteile ausgedruckt mit sich führt. Trotz der eilig aufgestellten Militäreinheiten auf der anderen Seite des Bauzauns tritt er an die Wache heran und fordert das Erscheinen des für die Bauarbeiten Zuständigen, um ihm die Schreiben zu überreichen. „Was sie hier machen, ist illegal, es kann bestraft werden, sie müssen aufhören“, sagt er dem erschienenen Militär, der das Papier entgegenimmt. Da steht ein Mann vor einer fast nicht zu überblickenden Riesen-Baustelle im Regenwald, umstellt von Bauarbeitern in orange und Militärs in grün, die nervös die Waffen auf ihren Pick-Ups zurechtrücken, und ist im Recht. Obwohl er von den Morden an Aktivisten weiß, beantwortet er die Fragen der Soldaten („Wo wohnen sie“ – hier, in Xpujil. „Wie heißen sie“ – das wissen sie doch.)


Hier wurden die Konsultierungen der Gemeinden nicht richtig durchgeführt. Weder nach nationaler Gesetzgebung noch auf der Grundlage des ILO-169-Abkommens. Die Arbeiten der SEDENA (Verteidigungsministerium/Armee) hier auf dieser Baustelle sind illegal und wir fordern dessen sofortige Einstellung. In Anwesenheit der Karawane ,Der Süden widersteht´ werden wir den gerichtlich erwirkten Baustopp und unsere Beschwerde offiziell an die hier Verantwortlichen übergeben. Im Jahr 2019 haben wir die Klage eingereicht. Das Gericht hat daraufhin zunächst eine vorläufige, und kurze Zeit später die endgültige Aussetzung (der Bauarbeiten) bewirkt. Im Gegensatz zu anderen (Streckenabschnitten, wo es schon Schienen gibt), handelt es sich hier um ein ganz neues Bauvorhaben, und das wurde ausgesetzt, (auch), da es keine Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung gab. Auch diese Studien fordern wir. FONATUR bat zwar, die Bauarbeiten wieder aufnehmen zu dürfen. Was hat der Bezirksrichter getan? Er sagte: Nein, es darf nicht weitergehen. Der Antrag auf Änderung der endgültigen Aussetzung (durch den Richter), den Marco Aurelio Collini y Lojosa, gesetzlicher Vertreter der Nacional Financiera Sociedad Nacional de Crédito, Institución de Banca de Desarrollo, als Treuhänder des FONATUR, der für diese Angelegenheit zuständigen Behörde, gestellt hat, ist unbegründet. Mit anderen Worten: Die Aussetzung (der Bauarbeiten), die wir hier haben, ist also die endgültige Aussetzung, der Sie hätten nachkommen müssen, was Sie nicht getan haben. Deshalb verletzen Sie hier, die SEDENA in diesem Fall, das Gesetz. Wir werden Ihnen nun die entsprechenden Dokumente aushändigen, damit Sie es sehen können, und bald werden wir direkt mit einem Gerichtsbeamten kommen. Wir prangern an, dass FONATUR zusammen mit Ihnen hier, den Soldaten und SEDENA, die Suspendierung der Bauarbeiten verweigert hat. Sie sollten sich und Ihre Ausrüstung sofort entfernen. Ich übergebe Ihnen nun das Urteil, Sir, Wachmann, oder besser, Sie holen Ihren Bauleiter.“


Immerhin steht er hier heute nicht allein. Ein Demozug begleitete R. über die Straße, die in der unbarmherzigen Sonne glimmert und blockiert nun die Straße und Baumaschinen, bis die Vorgesetzten erscheinen und das Papier angenommen haben. Das dichte Grün wird nur unterbrochen von alten Maya-Konstruktionen, die in weiter Ferne über die Gipfel ragen, und nahen Steinbrüchen wie gerodeten Flächen. Hier, wo der abgedruckte „amparo“ (die gerichtliche Klage und der geurteilte Baustopp) den Besitzer wechselt, soll bald die Station des Tren „Maya“ thronen. Dahinter wird, ebenfalls illegal, da keine angemessenen Umweltverträglichkeitsstudien vorgenommen worden sind, ein riesiger Hotelkomplex errichtet.


Nach einem schweißtreibenden Rückweg wird auf der zentralen Kreuzung des kleinen Ortes2, an der Statue der stolzen mujer campechana, erneut die Straße blockiert. Unter einem eilig errichteten Pavillon, versammelt im Schatten, lauscht der Demozug den Reden der compas des CRIPX und mitgereister Delegierter, die über die Militarisierung, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen durch den „Maya Zug“ berichten.

 

 


Nun steht eine lange Fahrt an, die uns nach zehn Tagen zurück in den Bundesstaat Chiapas führen wird. In einer feuchten Hitze, wie wir sie bisher nirgends erlebt haben, erreichen wir Palenque am Río Usumacinta, und machen uns über einen Caldo her, für den die compas offenbar eine Kuh schlachteten, als plötzlich helle Blitze und gewaltiger Donner das Aufbrechen des Himmels ankündigen. Ein Sturm zieht auf. Im prasselnden Regen überqueren wir die Straße und bauen die Zelte auf dem überdachten Sportplatz der gegenüberliegenden, in Teilen eingestürzten Schule auf, wo eine große Tarantula für etwas abschließendes Gewusel sorgt, bevor sich alle müde niederlegen.

Am nächsten Morgen frühstücken wir nicht auf der anderen Straßenseite, sondern laufen sehr früh Richtung Centro de Salud y Desarollo Comunitario. Viel Müll, der offenbar länger nicht abgeholt worden ist, lockt Straßenhunde und kleine Katzen als Erste auf die Straße. Als wir beim SADEC ankommen, zeigt das Thermometer bereits 30 Grad an. Verwischt, als würden sie schwitzen, sind sogar die Worte an der Tafel im von Palmen überdachten Saal, in dem wir Kaffee trinken. Sie zeugen von einer spannenden Unterrichtsstunde: Der Spruch „Frauen, Leben, Freiheit“ der kurdischen Frauenbewegung steht hier nicht nur auf Spanisch (Mujeres, Vida, Libertad) und kurdisch (Jin, Jiyan, Azadi), sondern auch im indigenen Kiwcha - „Warmi, Kawsay, Kishpirikay“; Tsetal - „Te antsetic, ayuc acuxiejal, soc yochelic“ und Zoque, das offenbar kein eigenes Wort für Freiheit hat, sondern stattdessen eine schöne Selbstverständlichkeit mit sich führt: „Yo`mo´ Ij`t kuy Mumuti?`ö“ steht dort geschrieben: Frauen, Leben, „von/für alles“.

Es kann hier noch heißer werden, doch zumindest ist es bewölkt, und so startet die letzte Demonstration dieser Karawane un-geblendet und entschlossen Richtung Hauptplatz. Offensichtlich haben wir erneut das Einflussgebiet der zapatistischen Genoss:innen erreicht. Es ist eine der bisher größten Versammlungen des „Südens, der (2023) widersteht“, und schnell ist die Hauptstraße die unsere. Compas aus vielen indigenen Gemeinden sind vier bis fünf Stunden angereist, um die Karawane auf ihren letzten Metern zu begleiten. Mit Rufen gegen das Militär und die Regierung, die Korrupten und die Unternehmen lockt die Demo viele Menschen aus ihren Geschäften, Restaurants und auf die Balkone. Interessiert verfolgen sie das Geschehen, einige schließen sich an und rufen Sprüche gegen die hohen Stromtarife, andere nicken, nur wenige stören und bekunden ihr Vertrauen in AMLO. Die Luft hingegen ist angespannt: Der Nebel des Morgens vermischt sich mit Abgasen und dem Rauch der großen Grillstände, während in der Ferne einige Lücken in den Wolken den Blick freigeben auf die hohen, vom Regenwald noch fast gänzlich überdeckten Wälder, die ihrerseits den Nebel einfangen. Ein schwarzer Punkt an diesem Horizont wird immer größer, und majestätisch wie verwirrt schwebt ein großer Papagei mit einem einzigen Flügelschlag über die Protestierenden hinweg, bis er wieder in der Wolkendecke verschwindet. Dieser zum Trotz hat es auf dem Hauptplatz nun 40 Grad. Doch auch ohne Schatten wird über eine Stunde lang einmalmehr auf die Probleme des „interozeanischen Korridors“ und des „Tren Maya“ aufmerksam gemacht, der hier offiziell enden wird, genau wie diese Karawane. – Eines ist sicher: Beides wird Auswirkungen weit über diese „Endstation“ hinaus haben.


Zuerst sprechen die lokalen compas aus Palenque:

Genossinnen und Genossen im Kampf. Wir freuen uns sehr, euch hier an diesem indigenen Ort, Choll Central Soque, begrüßen zu dürfen. Vielen Dank, Compañeras, dass ihr bei uns seid und über unseren Kampf, unsere Arbeit, unser Leiden, unseren Schmerz sprecht. Wir heißen euch willkommen. Wir müssen leider berichten, Compañeras und Compañeros, dass der Koordinator der indigenen sozialen Organisationen CDLH, der für die Angehörigen der überlebenden Opfer des Massakers des alten Velasco des lakandonischen Dschungels verantwortlich war, verschwunden ist. Euer Kampf ist das gleiche menschliche Gefühl der Enteignung, der Plünderung, des Todes. Schwestern und Brüder der Karawane des Südens, der widersteht, wir gehen mit euch und tragen unser Wort in alle Ecken der Welt, das menschliche Gefühl der Gerechtigkeit der indigenen Völker des Dschungels von Chiapas. Wir danken euch, dass ihr den Kampf im Widerstand mit dem gleichen Durst nach Gerechtigkeit und Wahrheit teilt. Wir, die anwesenden Organisationen, machen unser in der Versammlung angenommenes Wort über den so genannten Maya-Zug der derzeitigen Regierung öffentlich. Wir haben ihn als Maya-Volk analysiert, und wir lehnen ihn ab. Wir, die wir uns als traditionelles Volk bedroht, inhaftiert, verschwunden und massakriert fühlen, werden nun unseres Landes beraubt. Unsere Menschenrechte werden seit Jahren und Jahrhunderten verletzt. Wir weisen auf diese ungesühnte Forderung nach Gerechtigkeit für das Massaker am Maya-Volk der Chol hin, und auf den Fall Diego Velasquez. Er ist am Samstag, den 13. November 2006, im Dschungel von La Candona, Chiapas massakriert worden. In 16 Jahren simulierter Ermittlungen, unwirksam, ineffektiv, die Straflosigkeit erhebend, sind die etwa 40 bewaffneten Zivilisten und 300 Elementen der Sektorpolizei in Anwesenheit von Staatsanwälten des Staatsministeriums wie anderer Beamter der Landesregierung noch immer frei. Sie töteten erbarmungslos unsere Schwestern und Brüder. Andere wurden gefesselt und wie Tiere in der Dunkelheit der Nacht mitten im lakandonischen Dschungel in Richtung der Gemeinde Nueva Laxin geschleift, es kam zu 36 gewaltsamen Verschleppungen unserer Genossinnen und Genossen. Wir denken an Núñez González, die in dem Haus ermordet wurde, in dem sie schwanger lag, an unsere Genossin Petrona Núñez González, die am Tag der Ereignisse entführt und gefoltert wurde und der später die Flucht gelang. An den Folgen der psychologischen Hinrichtung starb sie jedoch im Jahr 2010. Die Regierung will nicht versichern, geschweige denn anerkennen, dass es der mexikanische Staat war, der dieses grausame, unmenschliche Massaker begangen hat. Vielmehr verweist sie auf unser Verschwinden in dem Sinne, dass es sich um Kriminelle handelte, die nach Norden in die Vereinigten Staaten gegangen seien. Gegenwärtig leben die Familien der Opfer ohne Bedingungen und Fortschritte an einem unwürdigen Ort, ohne Essen und ohne Arbeit. In Sachen Gerechtigkeit gibt es im Todesfall nichts von der Regierung. Auch für die 43 jungen Leute von Ayotzinapa gibt es keine Lösung im Land. Das gewaltsame Verschwindenlassen im ganzen Land geht weiter, ohne dass es gestoppt wird. Ausgehend von der gegenwärtigen historischen Situation, die wir erleben, fragen wir die Regierung, warum sie nicht dem Volk dienen, warum sie nicht den Indigenen dienen, warum sie aber dem Maya Zug dienen, der nicht Maya ist. Nach einer langen Diskussion kam die Versammlung zu dem Schluss, dass sie den Weg und die Missachtung unseres Landes und Territoriums weiterverfolgen wollen. Sie wollen uns verhöhnen und demütigen. Und zwar aus dem folgenden Grund: Die Besitzer des Maya-Zugs sind die großen transnationalen ausländischen Wirtschaftsmächte. Wir, die Völker, sind keine Geschäftsleute, mit denen der mexikanische Staat Geschäfte machen kann. Für uns wird der Zug Armut sein, es wird die Enteignung unseres Landes sein und sie werden es unter sich aufteilen. Wir verteidigen das, was uns gehört, was unseren Müttern und Vätern gehörte, was unseren Töchtern und Söhnen und Enkeln gehören wird. Sie werden sagen, dass wir Verbrecher sind, dass wir Diebe sind, sie stecken uns ins Gefängnis und töten uns. Unsere Söhne und Töchter, die auf der Suche nach Arbeit sind, werden als Putzfrauen, Kellner und Tellerwäscher arbeiten und vielleicht einen Hungerlohn ohne soziale Absicherung verdienen. Die Regierung will, dass wir nur Zeugen sind, um zu sehen, wie der Zug die Pflanzen, die Bäume, die Flüsse und den Wind verschmutzt. Herr Andrés Manuel López Obrador, Präsident der mexikanischen Nation: Wir sagen Ihnen als Maya-Volk, dass wir uns durch den Maya-Zugs verhöhnt und gedemütigt fühlen. Wir fragen Sie, Herr Präsident, wie passen die indigenen Völker in Ihr Projekt des Maya-Zugs, der ihren Namen trägt? Die Geschichte wird uns Recht geben und auch die Ressourcen, die sich in unseren Territorien befinden. Sie haben uns mit dem Gesetz enteignet. Die Maya-Völker, die in der Region von Palenque leben, fragen Sie, welches archäologische Zentrum sich in unserem Dorf befindet? Wie viele alte Städte werden von unserem Volk verwaltet? Erlaubt uns der Präsident Mexikos, diese Stätten unserer Vorfahren zu betreten und dort unsere Zeremonien abzuhalten? Glauben Sie wirklich, dass der Maya-Zug unseren wahren Namen trägt, einen Maya-Herzgeist hat? Er trägt nur unseren Namen, um uns zu täuschen! Zu welchem Zeitpunkt haben wir als Maya-Völker im Widerstand ihnen die Erlaubnis gegeben, unseren Namen zu verwenden? Zu welchem Zeitpunkt gab es eine Versammlung in der Gemeinschaft, um als Volk zu entscheiden? Dies sind nur einige der vielen Fragen, die wir uns gestellt haben. Sie, Herr Präsident, werden sie beantworten müssen. Heute leidet unsere Bevölkerung, es gibt zu wenig Krankenhäuser, es gibt wenig Medizin, es gibt wenig spezialisierte Ärzte, aber der Staat gibt Milliarden von Pesos für Investitionen in dieses Tren Maya Projekt aus.3 Die Agrarfrage ist eine weitere Forderung, die es in Tamaulipas zu erfüllen gilt. Herr Präsident, wir haben unser Wort an sie gerichtet. […] Das ist der andere Teil unserer mexikanischen Territorien, die Welt des Schreis `Genug ist genug´. Nie wieder ein Mexiko ohne uns. Koordinationskomitee der indigenen sozialen Organisationen des Dschungels von Chiapas. Comité de la Defensa de la Libertad Indígena, CDC, Familienverband Überlebende und verschwundene Opfer der Massaker von Viejo Velasco, des Lakandonischen Urwalds, Zorinu Bucurti, Uchichilc, Pueblo Autónomo Amaya, Opam, Red Nacional, Residencia Civil Pomoca, Zabéc, Camp CMI, Palenque, Red Nacional, Pacalma, Ixumanseti, Palenque, Chiapas, 4. Mai 2023. Vielen Dank an alle.“


Eine weitere compa ergänzt:

An den widerständigen Süden. An die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung, an den Nationalen Indigenen Kongress, an den Indigenen Regierungsrat, an die Sechste Zapatistische Kommission, an das Nationale Netzwerk des Zivilen Widerstands, an die Völker Mexikos und der Welt, die kämpfen und Widerstand leisten. […] In diesem heiligen, tausendjährigen Land des historischen Kampfes und Widerstands, wo der größte indigene Aufstand während der Kolonialzeit im Jahr 1712 und auch der Krieg gegen das Vergessen im Jahr 1994, der die ganze Welt erschütterte, stattfand. Wir befinden uns an dem Ort, der die Wiege der großen Maya-Zivilisation war und nun in ein neuralgisches Zentrum der kapitalistischen Entwicklung umgewandelt werden soll, das am Ende unsere angestammte Kultur zur Ware für die Geschäfte in- und ausländischer Unternehmer macht. Denn, wie unser zapatistischer Bruder auf die Frage, warum wir nicht auf den Zug des Fortschritts aufspringen, antwortete, sagen auch wir: `Weil wir wissen, dass die Stationen Dekadenz, Krieg, Zerstörung und sein Endziel die Katastrophe sind.´ Wir sind die Chol-Völker, die am stärksten unter der paramilitärischen Politik der verbrannten Erde leiden. Doch trotz der fehlgeschlagenen Versuche, die Saat der Freiheit und der Rebellion auszurotten, verteidigen wir nach fast 30 Jahren des Widerstands und des wirtschaftlichen Aufbaus weiterhin unser Territorium, das wir mit Blut und Feuer zurückgewonnen haben. […]“

Im Anschluss redet ein Delegierter der Karawane über die Situation der politischen Gefangenen der Tsetal, von denen sich einige auf dem Platz versammelt haben:4

Schwestern und Brüder aus den Gemeinden, die den ganzen Weg hierher gelaufen sind, die ihre Orte verlassen haben und bis zu fünf Stunden gereist sind, um vier oder fünf Stunden hier zu sein. Brüder und Schwestern der Karawane, diejenigen, die hier in Palenque leben, die Organisationen hier in Palenque, das Volk von Chiapas, das Volk von Mexiko. Wir begleiten den Kampf von sechs indigenen Gefangenen (der Tsetal). […] Als sie diese sechs Genossinnen und Genossen verhafteten, verhafteten sie sie ohne Haftbefehl. Sie hatten keinen Übersetzer in ihrer Sprache, sie hatten keinen Rechtsbeistand in ihrer Sprache, ihre Unschuldsvermutung wurde nicht respektiert und sie wurden gefoltert. Sie wurden gezwungen, sich für Verbrechen schuldig zu bekennen, die sie nicht begangen haben. Das ist eine Konstante in Chiapas. Das ist etwas, das wir sogar hier in Palenque erlebt haben. Erinnern wir uns daran, dass es hier in Palenque Compañeros und Compañeras gab, die viele Jahre lang politische Gefangene waren. Wir haben beschlossen, in dieser Karawane mit würdigen Menschen zu gehen, mit Genossinnen und Genossen, die von weit her mit einem einzigen Ziel kommen. Wir werden in San Cristóbal de las Casas ankommen und wir wollen sprechen, wir wollen unser Wort der Solidarität, der Empörung, der Wut, des Mutes zum Ausdruck bringen, weil wir denken, dass es Dinge gibt, die nicht vergessen werden können. In diesem Fall gibt es Dinge, die nie vergessen werden, man lernt, mit ihnen zu leben, eines davon ist die Folter. Die Folter verschwindet nie, man lernt nur, mit ihr zu leben. Das ist es, was unseren Kameraden widerfahren ist. Fünf Brüder aus einer ganzen Familie, die eines Verbrechens beschuldigt wurden, das sie nicht begangen hatten, und sie waren sechs. Aber der Vater ist im Gefängnis gestorben. Das Opfer. Wegen der Nachwirkungen der Folter. Der Fall eines anderen unserer Kameraden, der dort ist, ist, dass dessen Finger mit einer Zange gebrochen wurden und er bis zu unsäglichen Qualen gefoltert wurde, um sich schuldig zu bekennen. Es ist die Gewalt des Staates, es ist die Gewalt der Regierungen. Das ist es, was sie getan haben.“

Dann wird aus dem lauten Sprechen ein Schrei:

Es gibt keine dieser politischen Gefangenen, die wichtiger sind als andere. Kein Gefangener ist wichtiger als ein anderer Gefangener. Alle Gefangenen in diesem Land und in der Welt haben das gleiche Recht auf Freiheit, auf die Rückkehr zu ihren Familien, auf die Möglichkeit, sich wieder in ihre Gemeinschaften zu integrieren, zu arbeiten, ihre Kinder zu umarmen, ihre Gefährten zu umarmen und das Land zu bestellen. Was wir durchgemacht haben, was unsere Brüder von Tsotiles durchgemacht haben, ist dasselbe, was Manuel Gómez durchgemacht hat, es ist dasselbe, was die Gefangenen der Organización Campesina de la Sierra südlich von Guerrero durchgemacht haben, das Gleiche, was die Mazatec-Gefangenen durchgemacht haben. Das Gleiche, was unser Bruder vom Stamm der Yachí durchgemacht hat. Und all die anderen Gefangenen. Wie die sechs Gefangenen, die sie am Protestcamp am Interozeanischen Korridor gefangen genommen haben, das wir besuchten. Keiner hier, keiner ist mehr als ein anderer. Wir sind alle gleich. Deshalb kämpfen wir, deshalb gibt es uns, weil wir Widerstand leisten. So einfach ist das. Und wir wollen nicht kämpfen, damit es nicht noch schlimmer wird, sondern damit das, was die Menschen quält und uns schmerzt, nie wieder passiert.“

 

Auch aus Chilón sind Menschen extra heute nach Palenque gereist, denn sie sind Teil des Südens, der widersteht – seit Jahrzehnten:

Wir, die Frauen und Männer aus San Jeronimo Bachajon sind Indigene Tseltal, die sich seit mehr als 35 Jahren für ihr Recht auf würdige Arbeit und eigenen kollektiven Handel organisieren. Wir sind hierher gekommen, um die Durchfahrt der Caravana El Sur Resiste durch unser Gebiet zu begrüßen, wir feiern die Bündnisse und die Stärkung der Kämpfe und des Widerstands der verschiedenen ursprünglichen Völker gegen die Megaprojekte, wir ermutigen sie, diesen würdigen und notwendigen Kampf fortzusetzen, dem wir uns anschließen, um unsere Herzen mit Freiheit und Rebellion zu erweitern, als Teil des Kampfes der indigenen Völker, um der Ausbeutung, der Enteignung und der Ausplünderung durch ausländische Großkapitalisten auf unseren angestammten Territorien ein Ende zu setzen, mit der Komplizenschaft der lokalen Bosse, wie im Fall unserer Gemeinde Chilón, die über große natürliche Reichtümer verfügt und deren Geographie ein grundlegender Teil der Verbindung und Kommunikation des Maya-Zuges mit anderen Projekten ist. Wir sind hier, um den sozialen Konflikt zwischen unserer Gruppe von Händlern von San Jerónimo Bachajon und dem Gemeinderat von Chilón, an dessen Spitze Carlos Idelfonso Jiménez Trujillo von der Partei Morena steht, bekannt zu machen. Der Streit um den öffentlichen Raum spitzte sich am 14. Januar 2023 zu, als wir von der Stadtpolizei gewaltsam vertrieben wurden. Am 15. Februar verschärfte die Stadtverwaltung die Repression gegen unsere Händlergruppe während des Bachajón-Karnevals, einem der wichtigsten traditionellen Feste der Stadt, und führte eine zweite Räumung durch, bei der sie mehrere unserer Genossen schlugen und schwer verletzten, was zu drei Verletzten und vier Inhaftierten sowie zur Zerstörung von Waren und Arbeitsgeräten führte, wobei sie Schusswaffen und Tränengas einsetzten. Carlos Idelfonso Jiménez Trujillo und seine Sicherheitskräfte, die sich auf die Unterdrückung sozialer Bewegungen spezialisiert haben, wie sich im Jahr 2020 bei der Gewalt gegen die Genossen von MODEVITE gezeigt hat; sie wiederholten dieselbe Strategie und gingen mit unverhältnismäßigem Einsatz von Gewalt und brutaler Gewalt gegen Frauen vor, die die Mehrheit der Gruppe ausmachen; damit schränkten sie unser kollektives Recht auf den öffentlichen Raum und die Arbeit zur Entwicklung unserer wirtschaftlichen Aktivitäten ein. Sie verletzten das Recht auf Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit sowie das Recht auf freie Demonstration. Bei all diesen Aktionen wurden grundlegende Menschenrechte verletzt, wie zum Beispiel das Recht auf Selbstbestimmung der indigenen Völker.

WIR FORDERN:

1.- Sofortige Verabschiedung geeigneter Maßnahmen zur Wiederherstellung des Friedens in Gerechtigkeit und Würde durch einen offenen und öffentlichen Dialog, der unseren Forderungskatalog, die Achtung unseres Arbeitsplatzes, die sofortige Wiedereinstellung, die vollständige Wiedergutmachung von Schäden und Maßnahmen zur Unterlassung von Wiederholungen.

2.- Dringende Ergreifung der geeignetsten Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und der physischen und psychischen Unversehrtheit aller Mitglieder der Gruppe der Händler.

3.- Beendigung aller Angriffe und Schikanen, auch auf gerichtlicher Ebene, gegen alle Mitglieder der Gruppe der Gewerbetreibenden. Wir machen die drei Regierungsebenen für unseren physische und psychische Zustand verantwortlich und rufen die Menschenrechtsorganisationen auf, sich gegen diese schweren Menschenrechtsverletzungen auszusprechen.“

M* von der Caravana spricht, dann der CNI. Trotz der Hitze lauschen alle noch aufmerksam, als die letzten (offiziellen) Worte der Karawane gesprochen werden:

Wir sagen, dass wir kämpfen und dass wir uns diesem Ansturm des Kapitals widersetzen, diesem Ansturm, der den ursprünglichen (indigenen) Gemeinden einen Krieg erklärt hat. Diese verräterische Regierung, die sich wie ein guter Samariter in diesen Almosen versteckt, und diese Leute, die, wenn wir mit der Karawane gehen, sich umdrehen und sagen: Es lebe der Maya-Zug. Das ist sehr ernst, Brüder und Schwestern. Aber wir wissen auch, dass es viele von uns gibt, die kämpfen, die empört sind und fordern, dass das Kapital und die Regierung von hier verschwinden, dass sie uns in Ruhe lassen, denn wir Indigenen sind würdevoll, denn wir Indigenen verteidigen auch das Leben dieser Verbrecher. Und wir fordern ein Ende der Militarisierung im ganzen Land. Wir wissen, dass Chiapas ein Opfer der Militarisierung der Nationalgarde, der Armee, der Staatspolizei, der Gemeindepolizei ist, die dem Staat dienen. Sie kümmern sich um die Interessen des Kapitals. Wir sehen, wie sie die Zerstörung des gesamten Dschungels hier in diesem schönen Südosten, den wir betreten, komplett in ihren Händen haben. […] Unsere Kinder laufen Gefahr, im Elend zu leben. Man sagt, sie bringen den Fortschritt, das ist eine Lüge. Dort, in der Region Puebla in Mexiko, im Zentrum des Landes, sagt man uns dasselbe, dass der Fortschritt für uns alle ist, dass wir endlich eine anständige Arbeit haben werden, aber das ist nicht wahr, Genossen. Wir haben keine anständige Arbeit. Es sind immer die Großen, die an der Spitze stehen, und wir, das Volk, sind diejenigen, die im Stich gelassen werden, weil man uns miserable Arbeit gibt. Sie vergiften unser Land, sie verschmutzen unser Wasser, sie plündern es aus, sie machen unser Territorium zur Handelsware. Genug, Genossinnen und Genossen […]. Brüder und Schwestern, ich rufe das soziale Gewissen dieses schönen Staates Chiapas, hier in Palenque, Chiapas, auf, sich uns anzuschließen, denn diese Gemeinschaft, die Geschichte von Chiapas, hat auch uns, die wir dort in der zentralen Zone des Landes leben, verändert. Und es ist schön zu wissen, dass auch ihr Widerstand leistet und dass wir euch begleiten werden, auch wenn wir ein wenig entfernt sind, aber wir wissen um euren Schmerz, wir wissen um das, was euch widerfährt, das Verschwindenlassen, die Kriminalisierung, die Verfolgung, die Hinrichtung durch dieselben Brüder, die sich dem Kapital zur Verfügung stellen, wie die Paramilitärs, wie die Armee, wie unsere eigenen Leute, die uns schaden. Aber wir rufen auch Sie auf, sich uns anzuschließen, Genossinnen und Genossen. Und diese Wut, die wir empfinden, wenn wir sehen, wie sie den Dschungel verwüsten, diese Wut verwandelt sich in Würde und in den Mut, diesen Kampf weiterzuführen. Eine brüderliche und kämpferische Umarmung vom Nationalen Indigenenkongress, es lebe Palenque Chiapas.“

Es folgt die Aufzählung aller Orte, und auch die Erinnerung an die internationale Beteiligung wird erwähnt, etwa „von Europa aus, das ebenfalls unnachgiebig ist, das mit uns ist, das uns auch gesagt hat, dass wir nicht allein sind.“


Die Busse sind voll, als die letzte Etappe beginnt. Es sind compas aus Kolumbien und Kurdistan zu uns gestoßen, die eine Mitfahrgelegenheit zum „Encuentro Internacional Sur Resiste“ suchen, welches am 6. und 7. Mai im CIDECI, der durch die EZLN besetzten Hochschule in San Cristobal de las Casas, die Kämpfe vieler Kontinente empfangen wird. Die Reise zurück in die Berge von Chiapas beginnt in den Bergen vor Palenque. Es ist ein ganz anderer Wald, als der, der uns erwartet, doch beide werden durch dieselben neokolonialen Projekte bedroht, gegen die der Süden widersteht. Als wir ankommen, ist der Mond wieder voll. In einer der kommunitären Gemeindeschulen, in der wir nächtigten, erinnere ich mich wage, wurde die Bedeutung des Mondzyklus für die dortigen pueblos vom Mond selbst übersetzt: Die Sichel, wie jene, die sich zeigte, als vor einem Monat die konkrete Planung der Karawane abgeschlossen wurde, sagt: „Wie schön, dass wir mehr als zwei sind, mehr als zwei welche die Träume verteidigen wollen.“ Der sich füllende Mond, der uns durch fünf Bundesstaaten und so viel mehr Welten begleitete, ruft: „Der Frieden ist nicht möglich, sin atender las causas“. Der Vollmond fordert auf: „Weitermachen, bis Mond und Sonne nicht mehr leuchten.“ C., der zwanzigjährige compa aus O., auf dessen Vater viermal geschossen wurde, der den Aufbau einer Selbstverteidgungseinheit wegen Repression und Narco-Angriffen miterlebt, der seine Kraft „aus all den ganz kleinen Tieren“ zieht, der zu Unternehmen und Minen recherchiert, der fast immer lächelt und bei jeder Gelegenheit singt, sagt, mit Weitermachen hätte das nichts zu tun: „Animo!“, ruft er nach dem Ende der Karawane beim Besteigen der Busse: „Das hier hat gerade erst angefangen!“5 Verkohlte Baumstämme, die plötzlich das verzauberte Grün in eine noch rauchende Aschelandschaft verwandeln, und in deren Mitte zwei Polizisten in einer Hängematte schaukeln, nicken seinen Worten zu.6 Nur wenige Meter weiter brechen Wasserfälle, klare Flüsse und unzählige Grüntöne wieder den Fluch, bis wir (nach einer Verzögerung durch die Busse, die nun, nach tausenden Kilometern, auf den letzten Metern eine Panne haben), in San Cristobal de las Casas ankommen. Nach Schießereien vor zwei Wochen sind hier nun auch Militärs auf den Straßen stationiert. 400 neue kamen an, als die Caravana vor zehn Tagen begann. Inzwischen sind sie im Einsatz.

C. aus O. trägt außerdem gerne Gedichte vor, wie dieses hier:

Yo fui a la revolución

a luchar por el derecho

de sentir sobre mi pecho

una gran satisfacción,

pero hoy vivo en un rincón

cantándole a mi amargura,

pero con la fe segura

y gritándole al destino

que es el hombre campesino

nuestra esperanza futura

Berichte vom Encuentro Internacional werden ab Mitte Mai dieses Reisetagebuch nachträglich ergänzen, eine Reflexion der Karawane wird im Juni im Kurdistan Report veröffentlicht. Es kommt zu weiteren Bedrohungen gegen compas in Calendaria. Auf einer Baustelle des Tren „Maya“ in Campeche wurde ein Arbeiter durch einen der ständig anwesenden Soldaten erschossen: https://mvsnoticias.com/nacional/estados/2023/5/3/elemento-del-ejercito-mata-trabajador-del-tren-maya-en-campeche-591495.html?s=03

Wir erfahren, dass Unternehmen aus Österreich die Schienen des „Maya“ Zuges herstellen: https://t.co/dQ56pWXfwh

Was europäische Unternehmen sonst noch mit den Megaprojekten zu tun haben, erfahrt ihr hier: https://deinebahn.com/

Für aktuelle Informationen rund um die Karawane „Der Süden widersteht“:

Twitter: @AgRecherche und @TrenMayaStoppen

Websites: https://www.elsurresiste.org/, https://deinebahn.com/

▪ Fotos: Recherche AG | medios de Abajo | Medios Libres | TejemediXs | Ya Basta Êdî Bese | CNI México | Desinformémonos | Voices in Movement

1 (die sich in fast ständiger Auseinandersetzung mit ihrem südlichen Nachbarn Tikal befand)

2 Hier sind erst kürzlich zweihundert Migrant:innen auf einmal festgenommen worden.

3 Die Kosten des Tren „Maya“ sind bis heute 300 Prozent höher als zuvor veranschlagt – und sie steigen weiter.

4 AMLO behauptete dieser Tage, unter seiner Regierung hätten keine Vergehen und keine Folter oder sonstige „unangemessene Gewaltanwendung“ durch die staatlichen Repressionsorgane stattgefunden.

5 Siembro maíz, plátano y piña

bajo los rayos del sol; también cultivo una flor

con mi jarana ladina,

y es la estrella matutina

la que marca mi dolor, la que con su resplandor

va fijando mi destino

y que anuncia al campesino

que comienza la labor.

6 Es ist wahrscheinlich, dass die Brände von den Bewohner:innen der hiesigen Gemeinde selbst gelegt worden sind, um am Regierungs-„Aufforstungsprogramm“ „Sembrando Vida“ teilnehmen zu können. Dieses bezahlt Kleinbäuer:innen für „Aufforstung“ ihres Landes. Damit sollen auch die Umweltschäden des Tren „Maya“ „kompensiert“ werden. Doch für die Teilnahme sind natürlich nur waldlose Ländereien interessant, zudem bestimmen Regierung und Unternehmen, was im Anschluss gepflanzt wird.