Klinikdirektor bei mutmaßlichem IS-Angriff getötet

Bei einem mutmaßlichen IS-Angriff ist im irakischen Gouvernement Diyala der Direktor einer Dorfklinik getötet worden. Vier Begleiter konnten entkommen.

Im irakischen Gouvernement Diyala ist am Samstag der Direktor einer Dorfklinik bei einem überfallartigen Angriff getötet worden. Vorliegenden Angaben zufolge wird die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hinter dem Anschlag vermutet. Vier Begleiter des Krankenhausdirektors konnten entkommen.

Der Angriff ereignete sich im Dorf al-Waqif in der Gemeinde Muqdadiyya (ku. Şareban), die 80 Kilometer nordöstlich von Bagdad liegt. Das Opfer, Manaf Zedan al-Obeidi, wurde in seinem eigenen Haus erschossen. Anschließend steckten die Angreifer das Fahrzeug des Mannes in Brand. Der Anschlag richtete sich offenbar gezielt gegen al-Obeidi.

Am Freitag waren in Muqdadiyya drei Beamte der irakischen Polizei bei einem IS-Angriff verletzt worden. Früher am Tag wurde im weiter nordöstlich gelegenen Bezirk al-Azim ein Posten der irakischen Armee attackiert. Hier kam es den Angaben nach nicht zu Verletzten. Tags zuvor gerieten Sicherheitskräfte in Xaneqîn in einen IS-Hinterhalt. Dabei wurden zwei Soldaten getötet und drei weitere Personen verletzt. Die irakischen Truppen waren ausgerückt, um vier vom IS entführte Personen zu befreien.

IS im Irak wieder zurück

Im Irak gilt die IS-Terrorgruppe seit vier Jahren zwar als militärisch besiegt. Doch längst sind die Dschihadisten wieder da aktiv, wo sie herkamen: im Untergrund. Vor allem in der Wüste und in den Regionen des Nordens, deren verwaltungsrechtliche Zuordnung zwischen der Zentralregierung in Bagdad und der kurdischen Autonomieregierung in Hewlêr umstritten ist, formiert sich der IS neu. Diese Gebiete befinden sich in Teilen von Hewlêr, Kerkûk, Diyala, Salah al-Din und der Provinz Ninawa.