Jakarta: Veranstaltung zum apoistischen Paradigma
Im Rahmen der internationalen Kampagne für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan fand in Jakarta eine Veranstaltung zum apoistischen Paradigma statt.
Im Rahmen der internationalen Kampagne für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan fand in Jakarta eine Veranstaltung zum apoistischen Paradigma statt.
Das apoistische Paradigma als Alternative zum Patriarchat und der kapitalistischen Moderne erreicht viele Orte auf der Welt. Am 6. Oktober fand in Jakarta in Indonesien eine Veranstaltung der Initiative „ABC+ Kontrol Pekerja“ statt. Etwa 15 junge Menschen nahmen an der Veranstaltung teil. Gemeinsam wurden Texte von Öcalan gelesen und diskutiert und Videobeiträge der Jineolojî-Akademie gezeigt.
„ABC+ Kontrol Pekerja“ erklärte: „Wir betrachten Abdullah Öcalan als unseren Wegweiser. Das gilt insbesondere in Bezug auf die Herangehensweise seines Paradigmas an das Patriarchat und die Organisation der Ökonomie. Einer Alternative, aus der auch die Revolution von Rojava entstanden ist.“
Wichtig sei die historische Perspektive auf die Versuche, gesellschaftliche Emanzipation zu erreichen: „Nur weil wir im Zeitalter der kapitalistischen Moderne leben, bedeutet das nicht, dass die alten kulturellen Werte, alten Geschichten, das lokale Wissen, alten Ideologien – die Politik – alles überkommen ist und aufgegeben werden muss: Die Untersuchung des Paradigmas der demokratischen Moderne ermutigt uns tatsächlich dazu, unsere Wurzeln, wie auch unsere Fehler auf dialektische Weise neu zu begreifen und sie nicht, wie sie unter den Bedingungen der damaligen Zeit geschehen sind, heute zu wiederholen, sondern die Aufbrüche in die heutige Zeit zu übertragen.“
In Indonesien müsse heute eine neue Volksfront aufgebaut werden, die an bestimmten Punkten die Werte des Paradigmas von Abdullah Öcalan übernimmt. In der nächsten Woche wird eine Veranstaltung zum Thema revolutionäre Führung und internationalistische Solidarität stattfinden.
Basisarbeit auf verbrannter Erde
Basisarbeit in Indonesien zu leisten, ist eine große Herausforderung. Indonesien ist ein neoliberal orientiertes, absolut zentralistisches Staatsgebilde, das ähnlich der Türkei auf einem europäisch geprägten autoritärem Staatsmodell beruht. Die Linke in Indonesien liegt seit Jahrzehnten am Boden und die Regierungen wechseln zwischen rechts und rechtsextrem. Dabei spielen die nicht aufgearbeiteten Verbrechen des Suharto-Regimes eine wichtige Rolle. Der Westen hatte in Indonesien eine faschistische Diktatur unterstützt, um eine kommunistische Revolution wie in Vietnam und anderen Ländern zu verhindern. Dabei kam es zum Massenmord an Linken. Zwischen 500.000 und drei Millionen als Linke markierte Personen wurden ab 1965 in Indonesien bestialisch ermordet. Todeslisten, die teilweise direkt von der CIA stammten, wurden systematisch abgearbeitet. Der Staatssekretär im US-Außenministerium, U. Alexis Johnson, begrüßte den Massenmord 1966 mit den Worten: „Die Zurückdrängung der kommunistischen Flut im großen Land Indonesien wird wahrscheinlich neben dem Vietnamkrieg als einer der historisch bedeutendsten Wendepunkte in Asien in diesem Jahrzehnt gewertet werden.“ Dabei waren nicht nur das Militär, sondern breite Teile der Zivilbevölkerung in die Verbrechen involviert, sodass von einer Tätergeneration die Rede sein muss. Islamisten und andere Antikommunisten mordeten in Todesschwadronen die Mitglieder der weltweit stärksten kommunistischen Partei PKI dahin. Von Schuldbewusstsein ist auch im heutigen Indonesien keine Spur zu finden, die Täter rühmen sich öffentlich ihrer Verbrechen und bekleiden höchste Staatsämter. Die Suharto-Diktatur dauerte von 1966 bis 1998. Der Massenmord wurde als „Rettung des Vaterlandes“ und Beginn einer „neuen Ordnung“ gefeiert.