Im Rahmen der Global Free Öcalan Days haben der Autor Sean Michael Wilson und Reimar Heider von der International Initiative Edition die Graphic Novel „Freedom shall prevail“ vor einem großen Publikum im Kurdish Community Center in London vorgestellt. Das Buch ist in mehreren Sprachen erschienen, die deutsche Fassung wurde unter dem Titel „Abdullah Öcalan. Eine illustrierte Biografie“ vom Unrast Verlag herausgegeben und anlässlich Öcalans 75. Geburtstag im April in Berlin präsentiert. Die gut besuchte Veranstaltung im kurdischen Gemeindezentrum in London war die zweite Buchvorstellung in England, zuvor hatten Wilson und Heider bereits in der Fakultät für Soziologie der Cambridge University die Entstehungsgeschichte und die Idee dahinter geschildert.

Reimar Heider wies auf die laufende Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung“ hin und sagte, Öcalan sei Teil einer Lösung und müsse in Verhandlungen eingebunden werden. Vor seiner Verschleppung in die Türkei im Februar 1999 sei der PKK-Vorsitzende häufig im Fernsehen aufgetreten und habe die Menschen direkt ansprechen können. Die jüngere Generation habe das nicht mehr erlebt, daher sei die Idee entstanden, das Leben und Wirken Öcalans in einem einfach verständlichen Medium für alle Interessierten zugänglich zu machen.

Sean Michael Wilson sagte, dass er seine Kindheit in Belfast verbracht habe und die Polizei- und Militärgewalt in Kurdistan ihn an damals erinnere. Er sei Autor von 45 Graphic Novels, unter anderem über Noam Chomsky und Jeremy Corbyn, und habe viel von Öcalan und der kurdischen Bewegung gelernt. Das sei eine Bereicherung in seinem Leben, für die er dankbar sei.

Die Graphic Novel zeichet unter Verwendung autobiografischer Texte das Leben Abdullah Öcalans von seinen Kindheits- und Jugendtagen über seine Politisierung als Student und die Gründung der PKK bis zu den Gefängnisjahren auf der Insel Imrali nach. Öcalan befindet sich seit seiner von der NATO orchestrierten Verschleppung im Jahr 1999 in der Türkei in Isolationshaft. Das Buch geht auch auf die von ihm entwickelten, für den heutigen Kampf wesentlichen Theorien ein, wie das Primat der Frauenbefreiung und das Konzept des demokratischen Konföderalismus, und gibt schließlich einen Einblick in das radikaldemokratische Gesellschaftsprojekt in Rojava.