Iran: Israelische Botschaften nach Angriff in Syrien „nicht mehr sicher“

Nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus droht die Führung in Teheran israelischen Vertretungen im Ausland.

Vergeltungsdrohungen

Nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus hat Teheran eine Drohung gegen israelische Vertretungen im Ausland ausgesprochen. „Die Botschaften des zionistischen Regimes sind nicht mehr sicher“, sagte Yahya Rahim Safavi, hochrangiger Berater des geistlichen Oberhaupts Ali Chamenei, am Sonntag laut der Nachrichtenagentur Isna. Aus diesem Grund habe Israel „aus Angst bis gestern 27 Botschaften geschlossen“, fügte Safawi demnach hinzu. Er nannte unter anderem die israelischen Vertretungen in Jordanien, Ägypten, Bahrain und in der Türkei.

Bei Luftschlägen gegen das Konsulargebäude in Syriens Hauptstadt waren am Montag mindestens 13 Menschen getötet worden, darunter sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde (IRGC), einschließlich zwei Generäle der Al-Quds-Brigaden. Die Revolutionsgarde ist eine Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte. Die Al-Quds-Brigaden wiederum sind als Teil der IRGC für Auslandseinsätze zuständig.

Iran, Syrien und Russland machten Israel für den Angriff verantwortlich, Teheran drohte mit Vergeltung. Israel äußerte sich nicht direkt zu dem Angriff, Militärsprecher Daniel Hagari sagte allerdings: „Nach unseren Geheimdiensterkenntnissen ist das kein Konsulat und keine Botschaft, sondern eine militärische Liegenschaft der Quds-Brigade, getarnt als ziviles Gebäude.“

Israel bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Das Land legitimiert die Angriffe damit, den militärischen Einfluss Irans und mit ihm verbündeter Milizen eindämmen zu wollen. Seit Beginn des Gaza-Krieges im vergangenen Oktober hat Israel seine Angriffe auf iranische Ziele und auf Teherans Verbündete in Syrien und dem Libanon verstärkt. Ende März waren bei schweren Luftangriffen Israels in der nordsyrischen Provinz Aleppo mehr als 50 Menschen getötet worden.