Nach den schweren Luftangriffen im Norden Syriens ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit Sitz in Großbritannien sprach am Samstag von 52 Toten, gestern war noch von 42 Opfern die Rede gewesen. Ein Großteil seien syrische Armeeangehörige. Auch jeweils sieben Mitglieder der libanesischen Hisbollah und Iran-naher Milizen seien unter den Getöteten.
Die Israel zugeschriebenen Angriffe in Aleppo waren am Freitagmorgen verübt worden. Sie zielten nach Angaben der Beobachtungsstelle unter anderem auf ein Raketendepot der Hisbollah in der Umgebung des Flughafens. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, man wolle die Berichte nicht kommentieren.
Israel bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Das Land legitimiert die Angriffe damit, den militärischen Einfluss Irans und mit ihm verbündeter Milizen eindämmen zu wollen. Seit Beginn des Gaza-Krieges im vergangenen Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen. Derart hohe Opferzahlen sind allerdings selten. SOHR sprach von den tödlichsten israelischen Luftangriffen seit drei Jahren.
Seit Beginn des laufenden Jahres verzeichnete die Beobachtungsstelle eigenen Angaben nach mindestens 28 Angriffe Israels auf Syrien. 20 dieser Angriffe seien von der israelischen Luftwaffe verübt worden, die übrigen acht Attacken erfolgten vom Boden aus. Die Zahl der Todesopfer infolge israelischer Angriffe in 2024 beläuft sich laut SOHR auf 123. Die meisten Getöteten seien Angehörige der Regimetruppen und Iran-naher Milizen gewesen. Auch wurden mindestens zehn Zivilpersonen getötet, darunter eine Frau.