Bei einer Explosion unmittelbar neben der Botschaft Irans in der syrischen Hauptstadt Damaskus sollen mindestens sechs Menschen getötet worden sein. Das berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) am Montag in London. Ob das betroffene Gebäude zum Botschaftskomplex gehörte, blieb zunächst unklar. Die Ursache der Detonation sei ein Luftangriff Israels gewesen.
Wie SOHR weiter berichtete, soll bei dem Angriff auch ein hochrangiger Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden sein. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf Sicherheitsquellen, dass es sich dabei um Mohammad Reza Zahedi handelt. Er gilt als ein Oberbefehlshaber der Quds-Brigade, die die Eliteeinheit der Revolutionsgarde ist.
Botschafter blieb unversehrt
Dem staatlichen iranischen Rundfunk zufolge dürften sich im angrenzenden Botschaftsgebäude wegen eines religiösen Feiertags wahrscheinlich keine Angestellten aufgehalten haben. Staatliche Medien berichteten, Irans Botschafter Hussein Akbari und dessen Familie seien unversehrt.
Israel bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Das Land legitimiert die Angriffe damit, den militärischen Einfluss Irans und mit ihm verbündeter Milizen eindämmen zu wollen. Seit Beginn des Gaza-Krieges im vergangenen Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen. Bereits am Sonntag wurden Ziele bei Damaskus mit Raketen bombardiert, darunter eine militärische Forschungseinrichtung.
30 israelische Angriffe seit Jahresbeginn
Am Freitag waren bei schweren Luftangriffen Israels in der Provinz Aleppo mehr als 50 Menschen getötet worden. Der Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge waren die meisten Opfer syrische Militärangehörige. Auch Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Miliz seien unter den Opfern gewesen, hieß es. SOHR sprach von den tödlichsten israelischen Luftangriffen seit drei Jahren. Seit Jahresbeginn verzeichnete die Organisation bereits 30 Attacken in Syrien aus Israel.