Die Wahlkommission im Irak (IHEC) hat am Samstag das vorläufige Endergebnis der vorgezogenen Parlamentswahlen am 10. Oktober veröffentlicht. Laut den offiziellen Zahlen bleibt die Wahlbeteiligung bei 41 Prozent. Die Bewegung des schiitischen Klerikers Moktada al-Sadr ist mit 72 Abgeordneten die stärkste Partei, gefolgt von der Takaddum-Koalition des bisherigen Parlamentspräsidenten Mohammed al-Halbusi mit 37 Sitzen. Die südkurdische PDK und die „Rechtsstaatskoalition“ des ehemaligen Regierungschefs Nuri al-Maliki errangen jeweils 33 Mandate. Die Kurdistan-Koalition entsendet 16 Abgeordnete nach Bagdad, die pro-iranische Fatah-Koalition erhielt 15 Sitze.
Weitere Parteien sind wie folgt im Parlament vertreten:
Azm-Allianz: 13 Mandate
Nifşê Nû (Neue Genereation): 9 Mandate
Emtidad-Bewegung: 9 Mandate
Islamische Einheitspartei: 4 Mandate
Nationale Allianz der staatlichen Streitkräfte: 4 Mandate
Gerechtigkeitsgruppe Kurdistan: 1 Sitz
Unabhängige: 35 Mandate
Andere: 39 Mandate
Mandate für ethnisch-religiöse Minderheiten: 9
Damit die Koalitionsverhandlungen in Bagdad offiziell beginnen können, müssen die Wahlergebnisse vom Obersten Gericht bestätigt werden. Innerhalb von 15 Tagen nach der Bestätigung der Ergebnisse wird der Präsident eine parlamentarische Sitzung unter dem Vorsitz seines ältesten Mitglieds einberufen, um mit absoluter Mehrheit eine/n Sprecher/in und zwei Stellvertretende zu wählen. Auch das Parlament wählt mit Zweidrittelmehrheit einen Präsidenten.
Der Präsident wird dann den größten Block im Parlament mit der Regierungsbildung beauftragen und innerhalb von 15 Tagen eine/n Premierminister/in ernennen. Diese/r hat dann 30 Tage Zeit, um ein Kabinett zu bilden.