Zwei HTS-Mitglieder bei Explosion getötet

Bei einer massiven Explosion an einem Kontrollpunkt der Terrorgruppe HTS in Efrîn-Şêrawa sind mindestens zwei Dschihadisten getötet worden.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANHA kam es am Freitag im türkisch besetzten Gebiet in Efrîn-Şêrawa an einem Kontrollpunkt der Terrorgruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) zu einer heftigen Detonation. Bisher ist unbekannt, was die Explosion am Kontrollpunkt Xezawiyê, bei der zwei HTS-Dschihadisten getötet wurden, verursacht hat. Die verwundeten Dschihadisten wurden Berichten zufolge zur Behandlung in die Türkei gebracht. Die HTS soll das Gebiet umstellt haben.

NATO-Staat Türkei in enger Verbindung mit Al-Qaida-Ableger HTS

Bei HTS handelt es sich um einen Versuch, dem Al-Qaida-Ableger in Syrien, Jabhat al-Nusra, ein neues Gesicht zu geben. Al-Nusra wurde bereits 2012 auf internationalen Terrorlisten erfasst. Als sich der Wind drehte und nach dem Sieg über den IS in Kobanê abzusehen war, dass sich die Machtverhältnisse zumindest kurzfristig nicht zu Gunsten der Dschihadisten entwickeln würden, sagte sich al-Nusra von al-Qaida los und nahm am 28. Juli 2016 den Namen Liwa Fatah al-Sham an. Dieser Etikettenschwindel war jedoch zu offensichtlich. Die Gruppe wurde weiter international als terroristische Organisation eingestuft, genoss allerdings auch weiterhin Unterstützung durch die Türkei. Um sich noch stärker als Ordnungsmacht darzustellen, benannte sich al-Nusra am 28. Januar 2017 in Hayat Tahrir al-Sham (HTS) um und bildete damit ein Bündnis von dschihadistischen Söldnergruppen, das de facto unter Kontrolle von al-Nusra stand. HTS wurde am 11. März 2017 auf die internationalen Terrorlisten gesetzt, was der internationalen Unterstützung für die Gruppierung jedoch kaum Abbruch tat. Während HTS in Ländern wie Deutschland als Terrororganisation verfolgt wird, fließen weiterhin Ressourcen aus der Türkei, Katar, Saudi-Arabien und westlichen Ländern an die Gruppe, die gemeinsam mit der türkischen Armee ein Protektorat in Idlib beherrscht. Die türkische Besatzungsmacht und al-Nusra arbeiten dort Hand in Hand. Die Grenzen stehen unter der Kontrolle von HTS und jegliche Hilfe in Idlib findet unter der Kontrolle von HTS/al-Nusra statt. Im November 2022 wurden große HTS-Kontingente durch die türkische Besatzungsmacht nach Efrîn verlegt. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit den übrigen türkeitreuen Söldnern. Das änderte nichts daran, dass die Hardcore-Dschihadisten von HTS nun eine massive Dauerpräsenz in Efrîn haben.