Zwei Entführungen in Efrîn

Im besetzten Efrîn sind zwei Zivilisten von türkeitreuen Söldnern verschleppt worden.

Die Entführungen in den von der Türkei besetzten Gebieten in Nord- und Ostsyrien dauern an. Söldner, die unter dem Namen „Zivilpolizei“ agieren, verschleppten zwei Personen aus den Dörfern Aşkê und Hemîlkê in Efrîn-Cindirês. Bei den Personen handelt es sich um den 65-jährigen Mihemed Seydo und den 56-jährigen Ibrahim Hesen. Die beiden wurden an einen unbekannten Ort verschleppt.

Die Entführungen sind häufig mit Lösegeldforderungen verbunden, immer wieder bleiben Entführte jedoch auch verschwunden. Die Menschenrechtsorganisation Efrîn dokumentierte seit der Besetzung von Efrîn im März 2018 mit Stand Dezember 2021 686 Morde an der Zivilbevölkerung und 8.455 Entführungen. Etwa die Hälfte der Verschleppten ist bis heute verschwunden, ein anderer Teil wird weiterhin in Folterzentren gefangen gehalten. Immer wieder kommt es auch zu völkerrechtswidrigen Entführungen in die Türkei, wo die Betroffenen in Terrorverfahren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden.